Papst Franziskus bei der Begrüßungszeremonie am Flughafen von Bangkok.
Papst Franziskus bei der Begrüßungszeremonie am Flughafen von Bangkok.
Offizielles Besuchsprogramm beginnt am Donnerstag. Begrüßt wurde der Papst in Bangkok von staatlichen Vertretern und den thailändischen Bischöfen.
Papst Franziskus ist am Mittwochmittag, 20. November 2019 (Ortszeit; 6 Uhr früh MEZ) in Bangkok gelandet. Thailands Hauptstadt ist die erste Station seiner einwöchigen Asien-Reise, die den Papst am Samstag weiter nach Japan führen wird. Begrüßt wurde Franziskus auf dem Flughafen von einem Mitglied des Kronrates in Vertretung des Königs, weiteren Regierungsvertretern sowie den thailändischen Bischöfen mit Bangkoks Erzbischof Kardinal Francis Xavier Kriengsak Kovitvanit an der Spitze. Die erste Umarmung des Papstes nach Verlassen des Flugzeugs galt jedoch seiner Cousine Ana Rosa Sivori: Die aus Argentinien stammende 77-jährige Don-Bosco-Schwester lebt und arbeitet seit mehr als 40 Jahren in Thailand und wird während des Besuchs für den Papst als Übersetzerin tätig sein.
Das offizielle Besuchsprogramm beginnt am Donnerstag. Dann trifft Franziskus Ministerpräsident Prayuth Chan-o-cha und hält eine Ansprache vor Vertretern aus Politik, Diplomatie und Zivilgesellschaft. Anschließend ist eine Begegnung mit dem buddhistischen Oberhaupt in Thailand, dem 92-jährigen Patriarch Ariyavongsagatanana IX., sowie König Maha Vajiralongkorn vorgesehen. Franziskus wird zudem ein Krankenhaus besuchen und am Donnerstagabend (Ortszeit) eine große Messe im Nationalstadion feiern.
Am Freitag stehen in Bangkok Treffen vor allem mit der katholischen Minderheit und Vertretern anderer Kirchen und Religionen auf dem Programm. Zum Abschluss der Thailand-Visite ist am Freitagabend (Ortszeit) ein weiterer Gottesdienst mit jungen Katholiken in der Kathedrale von Bangkok vorgesehen, bevor der Papst am Samstag nach Tokio weiterfliegt.
Das Königreich Thailand besucht der Papst anlässlich des 350. Jahrestages der ersten katholischen Mission im damaligen Königreich Siam, dem heutigen Thailand. In einer vorab veröffentlichten Videobotschaft erklärte der Papst, er wolle "die Bande der Freundschaft kräftigen, die uns mit den vielen buddhistischen Brüdern und Schwestern verbinden". Diese gäben "ein beredtes Zeugnis von den Werten der Toleranz und der Harmonie", die für Thailand charakteristisch seien. Zugleich betonte er die Zugehörigkeit der katholischen Minderheit zur thailändischen Gesellschaft und lobte das südostasiatische Land mit seinen zahlreichen Ethnien und Traditionen als globales Vorbild an friedlicher Koexistenz.
Von den rund 69 Millionen Einwohnern im buddhistisch dominierten Thailand sind laut jüngsten Kirchenstatistiken nur 388.000 katholisch. In dem südostasiatischen Königreich gibt es heute elf Diözesen mit mehr als 400 Pfarrgemeinden. Das Christentum kam mit der Ankunft der portugiesischer Missionare im 16. und 17. Jahrhundert in das Land. Jesuiten eröffneten damals erste Ordensgemeinschaften, Schulen, Internate und Kirchen. 1669 begründete Papst Clemens IX. (1667-69) das Apostolische Vikariat Siam.
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