"Die Nutzung der Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, ebenso wie der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist", so Papst Franziskus.
"Die Nutzung der Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, ebenso wie der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist", so Papst Franziskus.
Bei Mittagsgebet, am Sonntag, 8. August 2020, auf dem Petersplatz erinnert Papst Franziskus an seinen Japan-Besuch im November.
Seine Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt hat Papst Franziskus am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom bekräftigt. "Ich erneuere meine Forderung, für eine Welt zu beten, die völlig frei ist von Atomwaffen, und sich dafür einzusetzen", sagte er bei seinem Mittagsgebet. Dabei gedachte der Papst der "tragischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki" vor 75 Jahren am 6. und 9. August 1945. Gleichzeitig erinnerte er "bewegt und dankbar" an seinen Besuch der beiden Städte im November 2019. Bei seiner Ansprache in Hiroshima am 24. November hatte Franziskus allein schon den Besitz von Nuklearwaffen als "unmoralisch" verurteilt.
Diese Aussage wiederholte der Papst in den vergangenen Tagen in einem Brief an die Gedenkstätte von Hiroshima: "Die Nutzung der Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, ebenso wie der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist", schrieb er.
Einen besonderen Gruß richtete Franziskus beim Mittagsgebet an die Teilnehmer der Polen-Rundfahrt. Das internationale Etappen-Radrennen wird in diesem Jahr ausgetragen im Gedenken an Papst Johannes Paul II. (1978-2005), der vor 100 Jahren in Wadowice bei Krakau geboren wurde. Die "Tour de Pologne" endet am Sonntag mit einer 188-Kilometer-Etappe von Zakopane nach Krakau. Überschattet wurde es von einem fatalen Sturz bei der ersten Etappe, als bei einer Geschwindigkeit von fast 80 km/h der niederländische Fahrer Dylan Groenewegen seinen Landsmann Fabio Jakobsen zu Fall brachte und schwer verletzte. Auf diesen Unfall ging Franziskus in seiner Ansprache nicht eigens ein.
Papst Franziskus rief die Bischöfe, Priester und Ordensleute im Libanon auf, ihren leidgeprüften Landsleuten jetzt besonders nahe zu sein. Die Explosions-Katastrophe in Beirut vom Dienstag verlange von allen, angefangen bei den Libanesen selbst, "für das Wohl dieses geliebten Landes zusammenzuarbeiten", so der Papst beim Mittagsgebet.
Er denke in diesen Tagen oft an den Libanon, sagte Franziskus und grüßte eine Gruppe Libanesen auf dem Petersplatz. Das Land habe eine eigene Identität, geprägt durch das Zusammenleben verschiedener Kulturen. Diese Koexistenz jedoch sei "im Moment sehr zerbrechlich", warnte der Papst. "Mit Gottes Hilfe und der loyalen Beteiligung aller" könne das Zusammenleben aber wieder gestärkt werden. In dieser Zeit dürfe die Kirche die leidenden Menschen nicht alleine lassen und müsse, wie es bereits geschieht, weiter an ihrer Seite stehen, mahnte Franziskus.
Beirut wird seit Tagen von teils gewalttätigen Protesten gegen die politische Elite des Landes erschüttert. Nach der Explosion, bei der mindestens 135 Menschen starben, über 5.000 verletzt und noch viel mehr obdachlos wurden, drohen dem Land Hunger und andere Versorgungsengpässe. Weite Teile der Hauptstadt sind komplett verwüstet. Bereits seit Monaten wird der Libanon von einer schweren wirtschaftlichen wie politischen Krise erschüttert.
Auf Initiative des französischen Staatspräsidenten Emanuel Macron wird derzeit eine internationale Geberkonferenz organisiert, die das Land beim Wiederaufbau unterstützen soll. Zahlreiche Staaten und Organisationen haben bereits diverse Hilfen zugesagt und auch schon geliefert.