Nähe und Wachsamkeit seien "zwei Schlüsselbegriffe für die Adventzeit". Die erste Botschaft des Advents sei es, Gottes Nähe zu erkennen und ihm zu sagen: "Komm noch näher!"
Nähe und Wachsamkeit seien "zwei Schlüsselbegriffe für die Adventzeit". Die erste Botschaft des Advents sei es, Gottes Nähe zu erkennen und ihm zu sagen: "Komm noch näher!"
Franziskus feierte Gottesdienst am ersten Adventsonntag mit am Wochenende neu ernannten Kardinälen.
Mit den von ihm am Samstag neu ernannten Kardinälen hat Papst Franziskus am ersten Adventsonntag, 29. November 2020, im Petersdom die Messe gefeiert. Dabei rief er die Gläubigen dazu auf, Gott nahe an sich heranzulassen und für seine Gegenwart wachsam zu sein. Nähe und Wachsamkeit seien "zwei Schlüsselbegriffe für die Adventzeit". Die erste Botschaft des Advents sei es, Gottes Nähe zu erkennen und ihm zu sagen: "Komm noch näher!"
Zwar wolle Gott den Menschen nahe kommen, doch er dränge sich nicht auf. Daher könne ein für den Advent charakteristisches Gebet lauten: "Komm, Herr Jesus!". Dabei regte Franziskus an, dies jeden Tag mindestens einmal bewusst zu sprechen. Damit übe der Mensch sich gleichzeitig in Wachsamkeit, zu der Jesus wiederholt auffordere. Es sei ein "Lebensfehler, sich in tausend Dingen zu verlieren und dabei Gott nicht zu bemerken", warnte der Papst.
Für den Christen gebe es zwei Arten der Wachsamkeit: das Gebet und die Liebe. Beten helfe dabei, nicht in den "gefährlichen Schlaf der Mittelmäßigkeit" zu verfallen. Das Gegenteil von Mittelmäßigkeit sei der Glaube: "brennende Sehnsucht nach Gott", "beständiger Wagemut sich zu bekehren" und "Mut zum Lieben".
Gleichzeitig warnte der Papst vor Gleichgültigkeit. Diese bemächtigt sich eines Menschen, der nur um sich selbst und seine Bedürfnisse kreist und anderen gegenüber gleichgültig wird. "Bald fängt man an, sich über alles zu beklagen, dann fühlt man sich Opfer von allen und schließlich sieht man überall Verschwörungen", so Franziskus. Dagegen helfe nur Liebe: "So wie man ohne Herzschlag nicht leben kann, so kann man ohne Liebe kein Christ sein." Mitleid zu empfinden, helfen, dienen - dies sei keine Sache von Verlierern, sondern "das Einzige, was zum Gewinn führt".
Am Samstag hatte Franziskus 13 Männer zu Kardinälen ernannt. Wegen der Pandemie fiel die Feier im Petersdom mit rund 100 Teilnehmern deutlich kleiner aus. Erstmals erhob der Papst zwei Geistliche über das Internet zu Kardinälen. Die Bischöfe Cornelius Sim aus Brunei und Jose Fuerte Advincula von den Philippinen hatten pandemiebedingt nicht nach Rom reisen können und nahmen per Videoschaltung an dem Gottesdienst teil. Von den 13 neu ernannten Kardinälen habe vier bereits das 80. Lebensjahr vollendet, sie können nicht mehr an einer Papstwahl teilnehmen.