Neben Reisen und zu erwartenden Reformen ist es laut Sailer auffällig, dass der Papst und der Vatikan im Moment "vieles von dem, was Franziskus in den bald acht Jahren seines Pontifikats angestoßen hat, inhaltlich vertieft und verbreitert".
Neben Reisen und zu erwartenden Reformen ist es laut Sailer auffällig, dass der Papst und der Vatikan im Moment "vieles von dem, was Franziskus in den bald acht Jahren seines Pontifikats angestoßen hat, inhaltlich vertieft und verbreitert".
Aus Österreich stammende Vatikanistin Sailer im "Vatican News" über Pläne, Vorhaben und Reisen des Papstes im Jahr 2021.
Das neue Jahr bringt auch für Papst Franziskus einen Terminkalender mit vielen coronabedingten Fragezeichen. Für den Papst seien daher zwar nur wenige Termine angesetzt, dafür stehen aber viele Anliegen fest, so die aus Österreich stammende Vatikanjournalistin Gudrun Sailer im Portal "Vatican News". Gesetzt sind bereits die Gottesdienste zu den hohen Feiertagen wie Ostern und Weihnachten. Auslandsreisen oder Massenveranstaltungen bleiben ob des Corona-Risikos schwierig. Als ein Highlight kündigte der Vatikan zuletzt eine Papstvisite im Irak von 5. bis 8. März an. "Sie wäre eine Sensation, weil noch nie ein Papst im Irak war, nicht einmal Johannes Paul II.", meinte Sailer.
Der Papst selbst wolle zudem in den Südsudan reisen, "quasi als Belohnung, wenn die politisch Verantwortlichen dort für ein Mindestmaß an Frieden gesorgt haben". Ein ähnliches Modell habe Franziskus bei seiner Kolumbienreise 2017 angewandt, die er von einem Friedensschluss zwischen Regierung und FARC-Rebellen abhängig machte.
Abgesehen davon sei ein Kurzbesuch von Franziskus beim 52. Eucharistischen Weltkongress im September (5.-12.9.) in Budapest möglich, kündigte Sailer an. Nachsatz: "Aber das ist offen." Die Veranstaltung, die Verständnis und Verehrung der Eucharistie fördern soll, war ursprünglich für 2020 geplant, wurde wegen der Corona-Pandemie aber um ein Jahr verschoben.
Auch die traditionellen Ad-Limina-Besuche von Bischöfen der Weltkirche in Rom sind aufgrund der Coronamaßnahmen offen. "Die österreichischen Bischöfe zum Beispiel wollten jetzt im Februar kommen, das wurde abgesagt und soll noch 2021 nachgeholt werden, aber das ist quasi auf Abruf", informierte die Vatikanistin. Erwartet werde 2021 auch das Grundlagendokument der Kurienreform, "das seit fast zwei Jahren in der Pipeline ist".
Neben Reisen und zu erwartenden Reformen ist es laut Sailer auffällig, dass der Papst und der Vatikan im Moment "vieles von dem, was Franziskus in den bald acht Jahren seines Pontifikats angestoßen hat, inhaltlich vertieft und verbreitert". Als Beispiel nannte die Journalistin das gerade laufende "Laudato si"-Jahr zur breiten Verankerung der Inhalte der Ökologie-Enzyklika. Zudem habe der Papst zwei Sonderjahre ausgerufen: ein Jahr des Heiligen Josef und ein Jahr der Familie. Beide gelten der katholischen Gemeinschaft und der Vertiefung des Glaubens; letzteres rekurriert auch auf das päpstliche Schreiben "Amoris Laetitia".
"Franziskus ist 84 Jahre alt und hat jetzt schon ein längeres Pontifikat, als er anfangs selbst dachte", betonte Sailer. Der Papst wolle daher "das, was er an Impulsen zu geben hofft, tiefer verankern. Das ist sein großes Anliegen im Jahr 2021".