"Die Wüste ist der Ort, an dem Gott zum Herzen des Menschen spricht und wo das Gebet eine Antwort findet," betonte Papst Franziskus.
"Die Wüste ist der Ort, an dem Gott zum Herzen des Menschen spricht und wo das Gebet eine Antwort findet," betonte Papst Franziskus.
Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Franziskus erinnert an polnische Heilige Maria Faustyna Kowalska.
In der Fastenzeit kommt es darauf an, Ablenkungen zu widerstehen und in der Stille auf das Wort Gottes hören. Das hat Papst Franziskus beim traditionellen Angelusgebet Sonntagmittag auf dem Petersplatz betont.
Bei seinen Überlegungen ging der Papst von jener Stelle des Markusevangeliums aus, die am ersten Fastensonntag verlesen wurde. Franziskus rief die Gläubigen dazu auf, wie Jesus "in die Wüste zu gehen". Wobei die Wüste kein physischer Ort, sondern eine existenzielle Dimension sei, "in der wir die Stille suchen und dem Wort Gottes lauschen, damit die wahre Umkehr in uns vollzogen werden kann".
"Die Wüste ist der Ort, an dem Gott zum Herzen des Menschen spricht und wo das Gebet eine Antwort findet," betonte der Papst weiter. "Aber es ist auch der Ort der Prüfung und der Versuchung, wo sich der Versucher die menschlichen Schwächen und Bedürfnisse zunutze macht und als Alternative zur Stimme Gottes die Einflüsterungen seiner lügnerischen Stimme hören lässt." Doch wer auf den Glauben, das Gebet und die Buße baue, der könne diesen geistigen Kampf dank der Gnade Gottes durchaus gewinnen, versicherte Franziskus.
Der Papst erinnerte beim Mittagsgebet zudem an die polnische Ordensfrau und Heilige Maria Faustyna Kowalska (1905-1938): "Heute gehen meine Gedanken zum Heiligtum von Plock in Polen, wo sich der Herr Jesus vor 90 Jahren der heiligen Faustina Kowalska offenbarte und ihr eine besondere Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit anvertraute."
Papst Johannes Paul II. hatte noch als Erzbischof von Krakau den Seligsprechungsprozess und Heiligsprechungsprozess von Maria Faustyna Kowalska gefördert. Am 18. April 1993 sprach er die 1905 in Glogowiec geborene Ordensfrau selig und am 30. April 2000 heilig. Der Gedenktag der heiligen Maria Faustyna ist der 5. Oktober.
Papst Franziskus würdigte Faustyna Kowalska 2015 im Kontext des von ihm ausgerufenen Außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit als "große Apostelin der Barmherzigkeit". Der Vatikan gab am 100. Geburtstag des polnischen Papstes im Mai 2020 bekannt, dass Papst Franziskus die polnische Heilige in den weltweit gültigen liturgischen Kalender aufgenommen hat.