Der Herr ist der Herr der Zeiten, wir sind die Herren des Momentes. Warum?
Der Herr ist der Herr der Zeiten, wir sind die Herren des Momentes. Warum?
Um Jesus zu folgen, müssen wir der Kultur des Wohlstandes und der Faszination des Provisoriums entsagen. Das hat Papst Franziskus in seiner Morgenmesse am Montag, 27, Mai 2013, betont.
Beim Gottesdienst waren Mitarbeiter der Wirtschaftsabteilung des vatikanischen Governatorates sowie des Päpstlichen Rates für die Krankenpastoral, dessen Präsident Erzbischof Zygmunt Zimowski anschließend auch in Audienz empfangen wurde. Jeder von uns, so der Papst, hat seine Reichtümer, die uns daran hindern, uns Jesus anzunähern. Das Tagesevangelium spricht von einem jungen Mann, den Jesus auffordert, alle seine Reichtümer den Armen zu überlassen, um ihm zu folgen, doch dieser entfernt sich traurigen Mutes.
Unter diesen negativen Reichtümern, die jeder bei sich selbst finden müsse, sei auch die "Kultur des Wohlstandes", die uns "feige, faul, und egoistisch" werden lasse, so der Papst in seiner Predigt: "Nein, mehr als ein Kind geht nicht, denn ansonsten können wir nicht in Urlaub fahren, nicht da und dorthin gehen, das Haus kaufen… Es ist gut, dem Herrn zu folgen, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Das ist das, was der Wohlstand anrichtet: alle wissen wir gut, wie der Wohlstand ist, aber das zieht uns herunter, nimmt uns diesen starken Mut, uns Jesus anzunähern. Das ist der erste Reichtum unserer Kultur heute, die Kultur des Wohlstandes."
Doch es gebe, so der Papst weiter, noch einen andern Reichtum in unserer Kultur, der uns daran hindert, nahe zu Jesus zu gelangen: die "Faszination des Provisoriums". Wir seien "verliebt in das Provisorische" denn die "definitiven Angebote, die Jesus uns macht", predigte der Papst, "gefallen uns nicht":
"Der Herr ist der Herr der Zeiten, wir sind die Herren des Momentes. Warum? Weil wir den Moment beherrschen können: bis hierher folge ich Gott, dann sehen wir schon… Ich habe jemanden gehört, der wollte Priester werden, aber nur für zehn Jahre, nicht länger… Wie viele Paare trauen sich und haben stillschweigend im Sinn: 'so lange die Liebe hält, und dann sehen wir schon…' Die Faszination des Provisoriums: Das ist ein Reichtum. Wir müssen Herren der Zeit werden, den Moment klein halten. Diese beiden Reichtümer sind es, die uns verbieten, voran zu gehen. Ich denke an die vielen Männer und Frauen die ihr eigenes Land verlassen haben, um für das ganze Leben zu Missionaren zu werden: das ist das definitive!"
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