Man müsse aus der Spirale des "Aug um Aug, Zahn um Zahn" heraustreten.
Man müsse aus der Spirale des "Aug um Aug, Zahn um Zahn" heraustreten.
Papst Franziskus beim Angelusgebet am sonntag, 15. September 2013.
Christliche Barmherzigkeit ist kein Gutmenschentum. Darauf hat Papst Franziskus beim Angelusgebet bestanden. Es sei für Gott eine Freude zu vergeben, so der Papst, und Barmherzigkeit die wahre Macht, die den Menschen und die Welt vom "Krebs" der Sünde retten könne. Es drohe die Gefahr, dass die Christen sich selber für gerecht hielten und von Gott verlangten, die anderen Sünder zu bestrafen, anstatt ihnen zu vergeben. Wie im Sonntagsevangelium vom "verlorenen Sohn" gebe es ohne Barmherzigkeit im Herzen und die Freude über die Vergebung anderer keine Gemeinschaft mit Gott.
Man müsse aus der Spirale des "Aug um Aug, Zahn um Zahn" heraustreten. Der Teufel sei schlau und lasse uns glauben, wir könnten mit menschlicher Gerechtigkeit uns selber und die Welt retten. In Wahrheit könne dies nur die Gerechtigkeit Gottes. Und diese Gerechtigkeit Gottes habe sich im Kreuz geoffenbart. Im Kreuz habe Gott sein höchstes Urteil gesprochen, in dem er seinen Sohn hingegeben hat: Einem Akt der Barmherzigkeit.
Danach lud er alle Anwesenden ein, in Stille zu beten und an einen Menschen zu denken, den man nicht mag, und über den man sich geärgert hat. "Beten wir für diese Person und dass wir barmherzig mit ihr sind", so Papst Franziskus.
Der Papst erinnerte nach dem marianischen Mittagsgebet auch an die Seligsprechung von José Gabriel Brochero am Vortag in Cordoba (Argentinien). Dieser sei unermüdlich unterwegs gewesen, um das Reich Gottes zu bringen – auch bei Regen, so Franziskus mit Blick auf die trotz strömenden Regens zahlreichen Pilger. Unter ihnen waren auch über 3.000 Grabesritter, die zu einer Wallfahrt aus Anlass des Jahrs des Glaubens nach Rom gekommen waren.
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