Der Katechet ist nun ein Christ, der in sich das Bewusstsein für Gott trägt, der sich vom Bewusstsein für Gott in seinem ganzen Leben leiten lässt und der es versteht, es in den Herzen der anderen wachzurufen.
Der Katechet ist nun ein Christ, der in sich das Bewusstsein für Gott trägt, der sich vom Bewusstsein für Gott in seinem ganzen Leben leiten lässt und der es versteht, es in den Herzen der anderen wachzurufen.
Papst Franziskus am Samstag, 28., und Sonntag, 29. September 2013 im Vatikan.
Über 100.000 Menschen haben am Sonntag, 29. September 2013, an der Papstmesse für Katecheten teilgenommen, die Franziskus auf dem Petersplatz gefeiert hat. Der Papst warnte die Christen in seiner Predigt davor, Bequemlichkeit, Sicherheit und Besitz in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen. Wenn Weltlichkeit und Geld vom Menschen Besitz ergriffen, verschließe er sich in sich selbst und verliere seine menschliche Identität: "Wenn wir das Bewusstsein für Gott verlieren, büßen auch wir selbst Bestand ein, dann werden auch wir leer, verlieren wir unser Gesicht wie der Reiche im Evangelium! Wer den nichtigen Dingen nachläuft, wird selber zunichte – so sagt Jeremia, ein anderer großer Prophet (vgl. Jer 2,5). Wir sind geschaffen nach Gottes Abbild und ihm ähnlich – nicht nach dem Bild und Gleichnis der Dinge, der Götzen!"
Die Messe war Abschluss und Höhepunkt eines Kongresses von Katecheten anlässlich des bis Ende November dauernden "Jahrs des Glaubens". Franziskus entwarf ein Profil des Katecheten. Dieser sei vor allem "Erinnerung an Gott": "Der Katechet ist nun ein Christ, der in sich das Bewusstsein für Gott trägt, der sich vom Bewusstsein für Gott in seinem ganzen Leben leiten lässt und der es versteht, es in den Herzen der anderen wachzurufen. Das ist anstrengend! Es verlangt das ganze Leben! Der Katechismus selbst, was ist er, wenn nicht Erinnerung an Gott, Erinnerung an sein Handeln in der Geschichte, an sein Uns-nahe-Kommen in Jesus Christus, der gegenwärtig ist in seinem Wort, in den Sakramenten, in der Kirche, in seiner Liebe?"
Am Anschluss an die Messe fuhr Papst Franziskus noch lange mit dem Papamobil durch die Menschenmenge, die sich bis zur Mitte der Via della Conciliazione ergoss.
Franziskus hat am Samstag, 28. September 2013, zu mehr Eintracht im Vatikanstaat aufgerufen. Tratsch und Klatsch seien dort eine "verbotene Sprache" und des Teufels, unterstrich der Papst bei einer Messe für die Vatikangendarmerie an der Lourdes-Grotte in den Vatikanischen Gärten. "Wir alle wissen, was die Versuchung des Teufels ist: Sie kommt von der einen Seite oder von der anderen oder von der einen… Doch es gibt eine Versuchung… Das gilt für alle, auch für mich, für alle! Eine Versuchung, die dem Teufel sehr gefällt: das Stören der Einheit - wenn seine Umtriebe gegen die Einheit derer gehen, die im Vatikan leben und arbeiten."
Der Papst sprach hier von einem "internen zivilen und spirituellen Krieg". Mancher seiner Zuhörer dürfte da an den "Vatileaks"-Skandal gedacht haben, bei dem der Diebstahl von Vatikandokumenten und die illegale Weitergabe vertraulicher Informationen hohe Wellen geschlagen hatte. "Es ist ein Krieg, den man nicht mit den Waffen führt, die wir kennen: Man führt ihn mit der Sprache. Die Waffe dieses Krieges ist das Geschwätz. Und darum bitte ich euch: Verteidigen wir uns gegenseitig vor dem Geschwätz. Der Tratsch ist eine Sprache, die man nicht im Vatikan sprechen kann, es ist eine verbotene Sprache, denn es ist die Sprache des Teufels, die trennt, weil die Brüder Feinde werden und er dann der Sieger ist. Das ist List, das ist Zwietracht."
Die Vatikangendarmerie könne hier auch Beispiel und Garant eines gewaltlosen sprachlichen Umgangs im Vatikan sein, deutete Franziskus an. Schon mehrfach war er in Predigten auf die zerstörerische Dimension des Lästerns und Tratschens eingegangen. Er wandte sich an die Gendarmen: "Ich bitte euch nicht nur, die Türen und Fenster des Vatikans zu verteidigen – ich danke euch dafür, denn das ist eine schöne Arbeit, die ihr da tut, nicht wahr? - sondern darüber hinaus, uns vor dem Hinterhalt des Teufels zu schützen, wie der heilige Michael, euer Patron. Tut es ihm nach. (…) Möge er uns in diesem Krieg beistehen: Nie schlecht übereinander reden, nie die Ohren spitzen bei Geschwätz. Und wenn du jemanden hörst, der schwätzt, stoppe ihn! 'Hier nicht, raus aus der Porta Sant’Anna (einer der Vatikaneingänge, Anm. d. Red.), draußen kannst du quatschen, hier nicht!'"
Die Gendarmerie hat die Aufgabe, im Vatikan die Ordnung und Sicherheit zu garantieren. Zu ihren Kompetenzen zählt der Polizei- und Zolldienst, die Rechts- und Steuerüberwachung sowie die Verfolgung von Gesetzverletzungen. Derzeit hat das Gendarmeriekorps einen effektiven Bestand von 130 Gendarmen.
Laufend Aktuelle Meldungen über die Predigten Papst Franziskus in Santa Marta und weitere Zitate von Audienzen und Empfängen des Heiligen Vaters.