Unsere Rahmenordnungen sollen ausdrücklich als Provisorium verstanden werden, "an dem man übt und lernt", betont Generalvikar Nikolaus Krasa.
Unsere Rahmenordnungen sollen ausdrücklich als Provisorium verstanden werden, "an dem man übt und lernt", betont Generalvikar Nikolaus Krasa.
Das Leitungsteam Apg 2.1 kündigt erste "provisorische Ordnungen" für das Modell Pfarre Neu an.
In Kürze werde eine provisorische Ordnung für die "Pfarre Neu" der Gemeinden im Wiener Stadtdekanat 10 herausgeben, kündigt Generalvikar Nikolaus Krasa am Donnerstagabend, 17. Oktober 2013, am ersten Tag der Diözesanversammlung an. Die Ordnung soll ausdrücklich ein Provisorium sein, "an dem man übt und lernt", betont Krasa.
"Ich hoffe, dass es in unserem Prozess gelingt gut zu zuhören, sagt der Generalvikar und ergänzt: "Ich bitte um den Vertrauensvorschuss, so manches mit Wohlwollen aufzunehmen!"
Der Diözesane Entwicklungsprozess sei größer und weiter als die Strukturreform, das müsse man sich immer wieder bewusst machen: Strukturen seien zweitrangig.
Die Priesterbegleitung sei ein wichtiges Anliegen, so Krasa und erzählt von den insgesamt 13 Priestertagen der letzten Jahres, die sich zunächst mit dem Thema "Gemeinsames Priestertum" und in diesem Jahr mit dem Thema "Pfarre Neu und diözesaner Entwicklungsprozess" befasst haben.
"Das Angebot an Eucharistiefeiern in der Erzdiözese Wien ist relativ groß". Laut einer Studie des Wiener Liturgiereferats hätten von 660 Pfarren nur etwa 16 Kirchen am Sonntag keine Eucharistiefeier sondern einen Wortgottesdienst. "Im weltkirchlichen Vergleich ist das eine sehr kleine Zahl", so Krasa.
Das Leben aus der Eucharistie wird immer das Zentrum unserer Kirche bleiben. Das hält Pastoralamtsleiterin Veronika Prüller-Jagenteufel fest, die ebenfalls Mitglied des Leitungsteams APG 2.1 ist. "Wir bemühen uns, dass möglichst wenige Kirchen am Sonntag ohne Eucharistie auskommen müssen". Doch auch das Versammeln um das Wort Gottes sei nicht zu unterschätzen, so Prüller-Jagenteufel: "Auch das ist eine Form, wie Christus in unserer Mitte gegenwärtig ist."
Eine "Rahmenordnungen für die Sonntagskultur" gehe derzeit durch verschiedene Gremien, sagt die Pastoralamtsleiterin und weist darauf hin: "Das ist keineswegs die Letztfassung, bis jetzt ist noch nichts beschlossen: Wir lassen uns gerne etwas rückmelden!"
Unabhängig von der Geldfrage und dem mangelnden Priesternachwuchs sei klar: Die Kirche brauche Erneuerung, betont Prüller-Jagenteufel, wobei es in erster Linie nicht um Strukturen gehe: "Kirche erneuert sich dort, wo wir uns um die Nöte der Menschen kümmern und dort, wo wir aus dem Versammeln um Christus leben."
Große Sorgen würden immer wieder im Blick auf die neue Leitungsstruktur der Pfarre Neu geäußert, so Andrea Geiger aus dem APG 2.1-Team. Sie erklärt: Wichtig sei es, zu beachten, dass von ehrenamtlich Leitenden - den zukünftigen Gemeindeleitern, -leiterinnen und Leitungsteams - nicht das Gleiche zu erwarten sein wird wie von hauptamtlichen Priestern oder Pastoralassistinnen und Pastoralasisstenten. "Wenn wir das erwarten, machen wir uns gegenseitig fertig!" Hier gelte es mutig zu sein und zu erwarten, dass möglicherweise etwas ganz Neues entstehen kann: "Wir werden vieles ausprobieren müssen, wir müssen uns trauen!"
Abt Johannes Jung OSB, Vertreter der Ordensgemeinschaften im Prozess APG 2.1 brachte Erfahrungen der Benediktiner ein: Eucharistie sei in den alten Klöstern eher selten gefeiert worden, das könne man aus der Regel des heiligen Benedikt herauslesen: "Das ist kein Vorbild für heute. Aber ich meine, man kann darüber gelassener reden", so Abt Johannes Jung. Ein zweites Detail: Nichtgeweihte Brüder seien in den Klöstern in allen Funktionen einsetzbar – außer als Abt. Auch gebe es Modelle von "geteilter Leitung unter einem Dach", so Abt Jung. Schließlich habe sich aus dem Gespräch mit seiner Sitznachbarin im Dom ein dritter Aspekt ergeben: "Ein fröhliches, lächelndes Gesicht in der Kirche tut uns gut: es ist einladend!"
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