Wie kann es sein, dass junge Leute eher Trost bei Börsen notierten Unternehmen finden, als bei der Kirche, die Frage stellte der Journalist Gerald Gross.
Wie kann es sein, dass junge Leute eher Trost bei Börsen notierten Unternehmen finden, als bei der Kirche, die Frage stellte der Journalist Gerald Gross.
Die Pastoraltheologin Regina Polak, der Journalist Gerald Gross und der Jesuit Elmar Mitterstieler trugen kurze Statements vor.
Regina Polak wies am Samstagvormittag, 19. Oktober 2013, auf die widersprüchlichen Eindrücke hin, die sie während der Versammlung empfunden hatte. "Viele Gemeinden sind schon konkret geworden gleichzeitig gibt es Ängste, Widerstände und Konflikte, die zu wenig angesprochen werden", so Polak. Es gehe auch um das Verständnis von Leitung. Die Pastoraltheologin gab die Empfehlung ab, die Frage nach der Leitung zu stellen. So würde sehr viel von der Leitung erwartet werden. "Gleichzeitig ist man aber skeptisch, auch wenn im öffentlichen Raum mit Kritik gespart wird. Die Kritik kommt dann hinten rum. Dabei hat die Leitung aber keine Chance zu sehen was läuft", erklärte Polak.
Ein zweiter Punkt sei die Entwicklung eines neuen Leitungsverständnisses. Alle Gläubigen sollen ihr gemeinsames Priestertum verwirklichen. Schon das Alte und das Neue Testament verstünden Leitung als Dienst. Der dritte Punkt den Regina Polak ansprach war das Kirchenrecht. Sie rief dazu auf die Möglichkeiten des Kirchenrechts voll auszuschöpfen, da sei noch mehr möglich als viele denken.
Der ehemalige ZIB Moderator und Journalist Gerald Gross wandte sich als Taufscheinkatholik, wie er sich selbst bezeichnete, mit Anregungen vom Rand an die Diözesanversammlung. Er sei gerade von einem Marketingvortrag gekommen und werde nun versuchen über die Marke Kirche zu sprechen. "Da ist zuerst einmal das Logo. Das Kreuz ist das stärkste Logo, das es gibt. Doch es kommt auf die der Marke innenwohnenden Werte an. Diese Werte muss man leben. Die Kirche ist seit 2.000 Jahren eine starke Marke, ich musste nicht lange nachdenken, um die Werte der Kirche zu finden: Glaube, Hoffnung, Liebe. Gibt es eine schönere Beschreibung für den Kern einer Marke?"
Gross stellte die Frage, was los sei, in einem Land mit fünf Millionen Katholiken, die eigentlich diese Werte vermitteln sollten, wenn doch oft nur Hoffnungslosigkeit und so wenig Freude zu spüren sei. "Die Menschen müssen in den Mittelpunkt gestellt werden, auf sie muss man zugehen." Und er stellt die Frage wie es sein könne, dass junge Leute eher Trost bei Börsen notierten Unternehmen fänden, als bei der Kirche.
Pater Elmar Mitterstieler der Autor des Buches "Das wunderbare Licht, in dem wir leben. Gleichheit, Würde und Priestertum aller in der Kirche", sprach über das Gemeinsame Priestertum. Er habe das Buch geschrieben, um dem Konzil ein Stück weiter zum Durchbruch zu verhelfen. "Wir alle sind in der Gemeinschaft der Kirche zusammengefasst. Wir alle sind zur selben priesterlichen Fülle geweiht, sind Priesterinnen und Priester und wir alle haben das größte Opfer, uns selbst."
Mehr zum Diözesanen Entwicklungsprozess 2.1
Die aktuellsten Bilder aus dem Stephansdom und den Zelten rund um die Kathedrale, vom miteinander Reden, Beten und Feiern: Fotogalerie
Referat für Pastorale Strukturentwicklung
01 51552 - 3363
01 51552-3594