Bundespräsident Heinz fischer, Kardinal Christoph Schönborn und Dompfarrer Toni Faber vor dem Grab des 2004 verstorbenen Kardinal Franz Königs.
Bundespräsident Heinz fischer, Kardinal Christoph Schönborn und Dompfarrer Toni Faber vor dem Grab des 2004 verstorbenen Kardinal Franz Königs.
Kranzniederlegung, am Mittwoch, 12. März 2014, an der Grabstätte des vor zehn Jahren verstorbenen Kardinals im Wiener Stephansdom.
Bundespräsident Heinz Fischer hat Mittwochfrüh, 12. März 2014, im Wiener Stephansdom einen Kranz im Gedenken an den vor zehn Jahren verstorbenen Kardinal Franz König (1905-2004) niedergelegt. Im Beisein von Kardinal Christoph Schönborn, Dompfarrer Toni Faber und Königs langjähriger Büroleiterin Annemarie Fenzl besuchte Fischer die Grabstätte Königs in der Bischofsgruft des Domes.
Nach der Kranzniederlegung und einem kurzen Moment der Stille dankte Kardinal Schönborn dem Bundespräsidenten für sein "Zeichen der Verbundenheit" mit dem "großen Brückenbauer" Kardinal König. Der verstorbene Kardinal bleibe ein "Vorbild für das Miteinander" in Österreich.
"Wir dürfen darauf vertrauen, dass sein Vorbild hilft, auf diesem Weg weiterzugehen in einem Land in dem es - und auch das heutige Datum erinnert daran - viele Brüche gegeben hat", sagte Schönborn mit Blick auf den 76. Jahrestag des "Anschlusses" vom 12. März 1938. "Umso größer ist es, jemanden zu verehren, zu bedanken, der diese Brüche mit Brücken zu überwinden versucht hat", betonte der Wiener Erzbischof.
Kardinal König "hat die Kirche mit sicherer Hand in Richtung Versöhnung, Toleranz und in Richtung Menschenwürde achtend geführt und sich Vertrauen weit über die Reihen der katholischen Kirche hinaus erworben", sagte Bundespräsident Fischer im "Kathpress"-Interview. König sei "auch nicht immer gänzlich frei von Kritik geblieben, aber er hat das souverän akzeptiert und ist seinen Weg gegangen".
Er kenne heute niemanden, der das Lebenswerk Kardinal Königs nicht schätze und würdige, hielt Fischer fest. Der verstorbene Kardinal sei "ein wirklich wunderbarer Gesprächspartner, Menschenfreund und kluger, aufmerksamer Beobachter" gewesen.
Kardinal König leitete knapp drei Jahrzehnte lang - vom 17. Juni 1956 bis 16. September 1985 - die Erzdiözese Wien. Er starb am 13. März 2004 im 99. Lebensjahr.
Die österreichische Kirche gedenkt des früheren Wiener Erzbischofs am Donnerstag, 13. März 2014, um 19.00 Uhr bei einem Gottesdienst mit Kardinal Schönborn im Stephansdom. Im Anschluss ist die sonst nur im Rahmen von Domführungen zugängliche Bischofsgruft zum Gebet für Gläubige geöffnet.
Auch in der Basilika Mariazell wird am Donnerstag bei einer Messe um 11.15 Uhr an den verstorbenen Kardinal erinnert. Im Pflegehaus St. Katharina der Barmherzigen Schwestern in Wien-Gumpendorf ist zudem am Vormittag das Sterbezimmer des vor zehn Jahren verstorbenen Kardinals zugänglich.
Die Kardinal-König-Stiftung vergibt am Donnerstagnachmittag bei einem Festakt in Wien den diesjährigen Kardinal-König-Preis. Er geht heuer an die Albanien-Helferin Marianne Graf.