"Wir sind heute gezwungen, unsere Aufmerksamkeit auf jene unsichtbaren menschlichen Eingriffe zu lenken, die das ökologische Gleichgewicht betreffen", so Patriarch Bartholomaios I. in seiner Enzyklika.
"Wir sind heute gezwungen, unsere Aufmerksamkeit auf jene unsichtbaren menschlichen Eingriffe zu lenken, die das ökologische Gleichgewicht betreffen", so Patriarch Bartholomaios I. in seiner Enzyklika.
"Demut vor dem Schöpfer" und "Respekt vor den Naturgesetzen" fordert Bartholomaios I. zum "Tag der Schöpfung".
Patriarch Bartholomaios I. warnt vor den Folgen der fortschreitenden Ausbeutung der Natur und ruft zu "Demut vor dem Schöpfer" und "Respekt vor den Naturgesetzen" auf. Das schreibt der Ökumenische Patriarch in einer Enzyklika zum Beginn des orthodoxen Kirchenjahres und "Tag der Schöpfung" am Sonntag, 1. September 2013. Bartholomaios wird wegen seines ökologischen Engagements auch als "grüner Patriarch" bezeichnet.
In der Enzyklika, aus der die Stiftung "Pro Oriente" am Sonntag zitierte, heißt es wörtlich: "Wir sind heute gezwungen, unsere Aufmerksamkeit auf jene unsichtbaren menschlichen Eingriffe zu lenken, die das ökologische Gleichgewicht betreffen. Denn dieses Gleichgewicht wird nicht nur von sichtbaren destruktiven Aktionen wie Entwaldung, Raubbau an den Wasser-Vorräten, übermäßiger Abbau der natürlichen und Energie-Ressourcen, Vergiftung großer Regionen zu Wasser und zu Land durch schädliche chemische Abfälle bedroht, sondern auch durch Aktivitäten, die unseren Augen verborgen sind."
Bartholomaios I. bezieht sich dabei vor allem auf Eingriffe in die Keimbahn von Lebewesen, auf die Schaffung von Mutationen mit unvorhersehbaren ökologischen Auswirkungen, aber auch auf neue Modalitäten zur Nutzung der Atomkraft, deren Missbrauch alle Spuren von Leben und Kultur auf Erden auslöschen könnten. Dahinter stünden nicht nur Gier und Liebe zur Macht, sondern auch der Hochmut mancher, "die sich gegen die Weisheit Gottes stellen wollen und sich für fähig halten, sein Werk zu verbessern".
Seine Mahnung bedeute nicht, dass er gegen wissenschaftliche Forschung an sich sei, versicherte der Patriarch, solange diese positive Auswirkungen für Menschheit und Umwelt habe. Aber die aktuelle kommerzielle Ausbeutung von Ressourcen müsse angeprangert werden, weil sie schon oft zu tragischen Konsequenzen für Menschheit und Umwelt geführt habe.