Gemeinsam mit dem Fahrrad am 21. September in die Kirche unterwegs sein.
Gemeinsam mit dem Fahrrad am 21. September in die Kirche unterwegs sein.
Gläubige aller Konfessionen setzen ein deutliches Zeichen für nachhaltige Mobilität.
Ein wichtiger Programmpunkt der diesjährigen Europäischen Mobilitätswoche von 16. bis 22. September wird die Aktion "Wir radln in die Kirche" sein. "Ob zum Einkaufen, in die Arbeit oder am Sonntag zum Gottesdienst: Wer kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, tut sich und der Umwelt gleichermaßen Gutes",lädt der niederösterreichische Umwelt-Landesrat Stephan Pernkopf zum Mitmachen ein.
Statt mit dem Auto legen Gläubige den Weg in die Kirche gemeinsam auf zwei Rädern zurück. Unterstützt wird die Aktion von Land Niederösterreich und RADLand Niederösterreich von der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten, dem Umweltbüro der Erzdiözese Wien und der Evangelischen Kirche Niederösterreich.
Mit dem 21. September fällt der Aktionstag heuer in eine bedeutungsvolle Zeit im Kirchenjahr: die Schöpfungszeit. Christliche Kirchen bringen damit ihre Dankbarkeit gegenüber ihrem Schöpfer und die Verantwortung für die gesamte Schöpfung zum Ausdruck. Weihbischof Stephan Turnovszky, Bischofsvikar des Vikariats Unter dem Manhartsberg, ruft Gläubige zur Bewahrung der Schöpfung auf: "Als Menschen und noch mehr als Christen soll und muss uns die Sorge um unsere Welt – Gottes Schöpfung – ein Anliegen sein. 'Wir radln in die Kirche' setzt hier Impulse und schafft Bewusstsein in der Pfarre."
Markus Gerhartinger, Umweltbeauftragter der Erzdiözese Wien: "Der sorgsame Umgang mit den Ressourcen dieser Welt hat sehr viele Facetten. Es ist ganz klar, dass wir in den Pfarren versuchen, Energie zu sparen, und für Pfarrfeste regionale und ökologische Produkte zu kaufen. Aber natürlich gehört auch die Mobilität als eine der Hauptverursacher des CO2-Ausstosses dazu. Wir müssen als Kirche uns überlegen, ob es wirklich Sinn macht, jeden Meter mit dem Auto zu fahren, und ob es nicht sinnvoll ist, auch hier als Kirche Schwerpunkte im Sinne der sanften Mobilität zu setzen."
In zahlreichen österreichischen Städten und Gemeinden finden Aktionen wie "RADLn in die Kirche" im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche statt. "Ziel dieser Initiative ist es, der Bevölkerung klimaverträgliche Mobilität schmackhaft zu machen", erklärt Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich. Auch die Mobilitätswoche in Wien soll Öffentlichkeit und Motivation fürs Zu-Fuß-Gehen, Radfahren, Bus- oder Bahnfahren schaffen. "Insbesondere der europaweite Autofreie Tag, am 22. September, bietet die Gelegenheit, das Auto stehen zu lassen und zu Fuß durch die Stadt zu flanieren oder das Radfahren auszuprobieren", sagt der Wiener Radverkehrsbeauftragte Martin Blum.
Ein Umdenken im Mobilitätsverhalten hat bereits eingesetzt. In Österreichs Städten sinkt der Motorisierungsgrad: beispielsweise in Wien von 401 Pkws pro 1.000 Einwohner (2004) auf 386 (2013). Auch wenn es zwischenzeitlich z.B. aufgrund der Verschrottungsprämie oder Benzinpreisänderungen zu einer Zunahme gekommen ist. Der Anteil autofreier Haushalte beträgt hier bereits 41Prozent.
"Nur mehr 28 Prozent ihrer Wege legen die Wiener mit dem Auto zurück", erklärt Peter Czermak vom Klimabündnis, der Organisator der Mobilitätswoche. "Gleichzeitig ist aber das Straßenbild noch immer vom Autoverkehr dominiert. Über 70 Prozent der Straßenfläche einer durchschnittlichen Stadtstraße wird von Fahrbahn und Parkplätzen in Anspruch genommen. Platz für Grünraum, Kommunikation, Aufenthalt und sichere Fortbewegung der schwächeren Verkehrsteilnehmer gibt es zu wenig."
SchöpfungszeitDie Bewahrung der Schöpfung ist ein allen christlichen Kirchen gemeinsamer Anliegen. |
Kontakt:
Web: www.umwelt-edw.at
Weitere Kontakte:
Umweltbeauftrage der katholischen und evangelischen Kirchen Österreichs
Energie- und Umweltagentur Niederösterreich
Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" vier Wochen gratis testen. |
Das Team der Redaktion des Sonntags |