Die dem hl. Koloman geweihte Pfarrkirche schließt im Nordosten an den von Jakob Prandtauer errichteten wuchtigen schlossartigen Pfarrhof an.
Die dem hl. Koloman geweihte Pfarrkirche schließt im Nordosten an den von Jakob Prandtauer errichteten wuchtigen schlossartigen Pfarrhof an.
Jakob Prandtauer zählt zusammen mit den Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt zu den bedeutendsten Künstlern des österreichischen Barock. Im Marchfeld steht ein eher unbekanntes Werk des „Klosterbaumeisters“.
Etwa 25 km nordöstlich von Wien am Rande des Marchfeldes liegt die Marktgemeinde Weikendorf. Einst reichte das riesige Pfarrgebiet bis an die March und die Donau, denn Weikendorf war neben Probstdorf eine der beiden Urpfarren des Marchfeldes und zugleich eine der fünf Babenberger Eigenpfarren, die dem Stift Melk bis 1113 geschenkt wurden.
Wegen der exponierten Lage drohten aber immer wieder Gefahren aus dem Osten ebenso wie von Söldnern und Räubern. Weshalb Weikendorf so wie viele umliegende Kirchen im 15. Jh. zur Wehrkirche ausgebaut wurde.
So präsentierten sich Pfarrkirche und Pfarrhof ursprünglich als wehrhafte mittelalterliche Anlage, etwas erhöht im Westen des Marktes und von Bastionen und Wassergraben umgeben.
In den ersten Jahrhunderten wurde die Seelsorge von Weltpriestern, den sogenannten „plebani“, im Auftrag des Abtes ausgeübt. Nach der vollen Übernahme der Pfarre 1462 wurde 1465 mit P. Johannes von Worms erstmals ein Melker Benediktiner hiesiger Pfarrer.
Bedingt durch das große Pfarrgebiet wirkten hier oft gleichzeitig acht Priester. Mehr als 400 Jahre lang betreuten Mönche aus Melk die Gläubigen – von 1632 bis 2002 sogar durchgehend. P. Johannes Rathfelder, dem letzten Benediktiner in Weikendorf, ist es gelungen, bis 2001 die sich in äußerst desolatem Zustand befindlichen Gebäude und die Außenanlagen zu sanieren und zu restaurieren. Heute leitet der „Fußballseelsorger“ Christoph Pelczar die Gemeinde.
Vermutlich bestand die erste Kirche aus Holz und war eine einfache Saalkirche. Bei der 1115 von Bischof Ulrich I. von Passau geweihten Kirche dürfte es sich nach den entdeckten Fundamentresten um eine dreischiffige Basilika gehandelt haben. Von den mittelalterlichen Nachfolgebauten ist heute nichts mehr sichtbar, zu zahlreich und gründlich waren die Zerstörungen.
1689 wurde wieder mit dem Wiederaufbau begonnen, nachdem Kirche und Pfarrhof 1683 wegen der herannahenden Türken sogar von den eigenen kaiserlichen Truppen in Brand gesteckt worden war. In der Pfarrchronik ist vermerkt, dass Baumeister Jakob Prandtauer aus St. Pölten schon damals wegen aufgetretener Probleme bei der Einwölbung der Kirche hier weilte und zu Rate gezogen wurde.
Der heutige zweigeschossige, schlossartige Barockbau auf quadratischem Grundriss wurde in den Jahren 1716-1721 von Jakob Prandtauer errichtet und ist in der Nordostecke mit der Kirche verbunden. – Die Benediktiner kannten Prandtauer ja bereits gut, leitete er ja seit 1702 bis zu seinem Tod 1726 auch den Neubau des Stiftes Melk.
Der zur Zeit der Errichtung einzige Zugang führt über die vom Wiener Baumeister Mathias Gerl 1755 errichtete Brücke zu einem profilierten Rundbogenportal mit dem Melker Stiftswappen.
Die Einfahrt und die Arkaden besitzen Platzlgewölbe mit Putzfeldern. Interessant an dem monumentalen Baukörper sind die Pfeilerarkaden im Hof.
Die sogenannte Sala terrena im südwestlichen Eckraum, mit Fresken von Johann Bergl aus dem Jahr 1761, wurde in den Jahren 1993/94 zu einer Hauskapelle umgewidmet.
In den stimmungsvollen Arkaden befindet sich ein großes barockes Kreuz sowie ein mittelalterlicher Brunnen mit einer Einfassung des 17. Jh. Das große Gebäude diente früher als Wohnung für die zahlreichen Geistlichen, die die Großpfarre seelsorglich betreuten.
Heute werden sie von der Pfarre genützt und bilden oft auch den festlichen Rahmen für so manche Hochzeitsfeier. Siehe www.weikendorferpfarre.at.
Zu Gast bei Prinz Eugen von Savoyen und Maria Theresia
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weitere Ausflugstipps:
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien