Am Wochenende haben insgesamt 15.000 aus Ungarn kommende Flüchtlinge die Grenze nach Österreich passiert. Sie freuten sich über die herzliche Aufnahme und Betreuung u.a. am Wiener Westbahnhof.
Am Wochenende haben insgesamt 15.000 aus Ungarn kommende Flüchtlinge die Grenze nach Österreich passiert. Sie freuten sich über die herzliche Aufnahme und Betreuung u.a. am Wiener Westbahnhof.
Hunderte Helferinnen und Helfer waren am vergangenen Wochenende im Einsatz, um den über 10.000 Flüchtlingen gelebte Menschlichkeit zu spenden. Drei Portraits.
Philipp Velimirovic ist am Freitag nach Wien gezogen. Er studiert an der Technischen Universität und wollte spontan am Westbahnhof helfen: „Ich habe in den Medien gesehen, wie schlecht es den Flüchtlingen geht, ihre Verzweiflung, sich auf der Autobahn auf den Weg zu machen, da fällt es sehr schwer, kalt zu bleiben“, nennt er seine Motivation mitzuarbeiten. Im roten T-Shirt der Caritas ist es seine Aufgabe, mit dem Lautsprecher die Durchsagen zu machen. Dabei geht es um Anweisungen bezüglich Logistik, aber auch wenn Menschen in der Caritas-Einsatzzentrale hinter dem Westbahnhof vorbeikommen, um Geld zu spenden. Philipp Velimirovic leistete seine Freiwilligeneinsatz am Samstag von 7.30 Uhr bis 22 Uhr und in der gleichen Zeit am Sonntag. „Die Kraft in den Füßen schwindet“, was wenig wundert.
Renate Kapfer ist derzeit in Urlaub. Im Internet auf Facebook hat sie verfolgt, was sich in punkto Flüchtlingshilfe tut: „Ich bin seit sieben Uhr früh da und helfe bei der Kleiderausgabe mit und bringe die Menschen zusammen mit den Übersetzern, damit wir ihre Bedürfnisse abklären können.“ Kapfer unterstreicht: „Es ist eine sehr bereichernde und berührende Arbeit und es gibt Hoffnung“.
Mahsen Gaffal weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, flüchten zu müssen. Der gebürtige Libanese, der nun in Sollenau bei Wiener Neustadt lebt, hat sich spontan entschlossen nach Wien zu fahren, um am Westbahnhof mitzuhelfen: „Ich kenne die Situation für geflüchtete Menschen sehr gut, ich kann mich gut in sie hineinversetzen.“ Damals flüchtete seine Familie nach Damaskus und weiter über Istanbul in Richtung Österreich. Im Caritas-Haus in Neudörfl wurden sie aufgenommen, dort machte er dann auch seinen Hauptschulabschluss und eine Tischlerlehre.
Mahsen Gaffal hat auf seiner Jacke mit Klebestreifen einen Zettel mit dem Wort „Englisch“ aufgeklebt. Damit ist er als Dolmetsch erkennbar. Er kann auch vom Deutschen ins Arabische übersetzen. Gefragt wird er, wann der nächste Zug in Richtung Salzburg abfährt, oder wie es nach Deutschland geht. Mohsen Gaffal geht auf die Leute zu und schildert ihnen, dass sie am Westbahnhof Kleidung und etwas zum Essen und Trinken bekommen.
Caritas Wien:
Hilfe am Bahnhof:
Schwerpunkt zum Thema Flucht und Asyl auf erzdioezese-wien.at
Asylhilfe der Kirchen Überblick Österreichweit