Bis zu 250 Menschen warten täglich vor der Landespolizeidirektion Wien Hernalser Gürtel, bei jedem Wetter. Für sie wird jeden Morgen heißer Tee gekocht.
Bis zu 250 Menschen warten täglich vor der Landespolizeidirektion Wien Hernalser Gürtel, bei jedem Wetter. Für sie wird jeden Morgen heißer Tee gekocht.
Ein gelungenes Projekt der Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft und Pfarre.
Seit Advent wird in der Pfarre Breitenfeld täglich um 6.30 Uhr Tee gekocht und anschließend an Flüchtlinge verteilt. Auf dem Pfarrgebiet ist die Landespolizeidirektion Wien Hernalser Gürtel. Seit Herbst warten viele Flüchtlinge in der Früh vor den Toren der Fremdenpolizei, in den Spitzenzeiten waren bis zu 250 Personen ab 5 Uhr in der Früh vor Ort, jetzt im Februar sind es ca. 30-50 Personen.
Initiatorin dieser Aktion ist Elisabeth L. Sie hat die wartenden Schlangen gesehen und sich gedacht, da muss ich etwas machen und hat begonnen Tee und Sandwiche bzw. Kekse zu verteilen. Um sie hat sich eine kleine Gruppe gebildet, die abwechselnd in der Früh vorbeigekommen sind um ihre Gaben zu bringen. Diese Gruppe hatte mit der Pfarre nichts zu, wahrscheinlich auch keine sonstige kirchliche Anbindung. Sie haben aber die Not der Wartenden erkannt und wollten ein Zeichen der Solidarität setzten.
Über Facebook ist die Aktion an die Pfarre Breitenfeld herangetragen worden und so startete man Anfang Dezember mit dem Teekochen. Dies erleichtert natürlich die Sache sehr, da der Weg zu den Wartenden von der Pfarre nur 2 Minuten entfernt ist. "Wir sind bis dato 10 Personen aus der Pfarre, die in einem Radl regelmäßig in der Früh zum Teekochen und Ausschenken kommen. Die Aktion wird von der gesamten Pfarre durch Sachspenden wie Tee, Zucker und Kekse und Geld mitgetragen. Aber natürlich kommen auch Personen zum Teeausschenken, die nicht aus der Pfarre sind. Die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft funktioniert sehr gut", erklärten Bettina Erl, Roswitha Feige und Daniel Vychytil vom Pfarrnetzwerk Asyl.
Besonders möchten die Organisatoren zum Schluss das Engagement von Haitham A betonen. Ein Syrer, der mit seiner Familie seit Juli in der Pfarre wohnt und seit der Aktion jeden Tag in der Früh um halb sieben als erster zum Tee machen kommt: "Zum Schluss möchten wir uns hier auch bei Elisabeth L. bedanken, die schneller als wir Christen aus der Pfarre, die Not der Leute gesehen hat und mit dieser Aktion ein tolles Zeichen der Solidarität gesetzt hat."
Das Pfarrnetzwerk Asyl möchte in der Fastenzeit einen Impuls zur Flüchtlingsarbeit setzen. Heuer werden Projekte konkreten Handelns gesucht, die dann auf die Facebook-Seite https://www.facebook.com/pfarrnetzwerkasyl gespostet werden können. (Die Beiträge werden freigeschaltet, sind also nicht sofort sichtbar).
Pfarrnetzwerk Asyl
Das „Pfarrnetzwerk Asyl“ ist ein Kreis von Pfarren mit dem Ziel, Pfarren, die an Fragen zum Thema "Flucht, Flüchtlinge" interessiert sind, zu vernetzen. Weitere Anliegen sind Austausch und gegenseitige Unterstützung sowie ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen.
Das „Pfarrnetzwerk Asyl“ kann keine Einzelfallhilfe geben, und ist keine Netzwerk für Kirchenasyl.
Aktuelle Informationen finden Sie auf www.pfarrnetzwerkasyl.at
Schwerpunkt Flucht & Asyl auf erzdiözese-wien.at