Das Leben hier habe sie vom ersten Augenblick angepackt, so Veronika Kerres. Sie habe einfach schnell gemerkt, dass das hier ein Ort ist, an dem jeder etwas geben kann, egal mit welchen Erfahrungen man komme, welches Handwerkszeug man mitbringe.
Das Leben hier habe sie vom ersten Augenblick angepackt, so Veronika Kerres. Sie habe einfach schnell gemerkt, dass das hier ein Ort ist, an dem jeder etwas geben kann, egal mit welchen Erfahrungen man komme, welches Handwerkszeug man mitbringe.
Um zu helfen, muss man kein Experte im sozialen Bereich sein, sondern man muss "dran bleiben, da sein und sich dem stellen, was der Alltag mit sich bringt", sagt Veronika Kerres, Obfrau des Vereins VinziRast.
Auf das starke Team, die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die hinter ihr stehen und ohne die sie all die guten Dinge gar nicht bewerkstelligen könnte, verweist auch Veronika Kerres. Seit 2005 ist die studierte Ökonomin und Mutter dreier erwachsener Kinder in der VinziRast-Cortihaus im 12. Wiener Gemeindebezirk – einer Notschlafstelle und einem Übergangswohnhaus für ehemals obdachlose Menschen – im Einsatz. „Ich habe hier mit Nachtdiensten begonnen“, erzählt sie. Im Laufe der Jahre habe sie dann immer mehr Arbeiten übernommen. „Und das ist gut so. Ich habe hier meinen Platz gefunden.“
Hinweis: Das Video wurde noch vor Corna gedreht.
2018 hat sie die Obfrauenschaft von Cecily Corti übernommen. „Wir leben hier in einer großen VinziRast Familie, wo Menschen einen Ort zum Schlafen und manchmal auch einen Wohnplatz finden können“, sagt sie. Gerade das Cortihaus mit seinen 16 Wohngemeinschaften mit 27 Wohnplätzen sei dabei nicht nur ein Platz zum Wohnen, so Veronika Kerres. „Jeder, der hier wohnt bekommt einen ehrenamtlichen Begleiter zur Seite gestellt, der ihn bei der Bewältigung des Alltags unterstützt. Die Menschen leben hier zusammen und können und sollen sich auch gegenseitig unterstützen. Das ist unser Wunsch oder unser Traum, manchmal geht es besser manchmal schlechter – wie immer im Leben.“
Es sei ihr natürlich bewusst, dass sie hier mit Menschen zu tun habe, um die andere einen großen Bogen machen. Aber diese Distanz verliere man hier in der täglichen Arbeit sehr schnell: „Man lernt die Gäste kennen, sieht sie in ihrer Gesamtheit, reduziert sie nicht auf die Phase ihres Lebens, in der obdachlos sind.“ Mit Freude höre sie die interessanten Lebensgeschichten jedes und jeder Einzelnen. „Die Arbeit hat mir ein viel, viel weiteres Weltbild gegeben“, erzählt Veronika Kerres: „Und das versuche ich auch ein bisschen in die Welt hinauszutragen.“
Das Leben hier habe sie vom ersten Augenblick angepackt, so Veronika Kerres. Sie habe einfach schnell gemerkt, dass das hier ein Ort ist, an dem jeder etwas geben kann, egal mit welchen Erfahrungen man komme, welches Handwerkszeug man mitbringe. „Im Grunde sind wir alle hier keine Profis“, sagt sie: „Aber wir lernen tagtäglich mit unseren Gästen und stellen uns den Herausforderungen. Ich glaube das ist auch ein bisschen das Erfolgsrezept. Und wenn wir doch an unsere Grenzen stoßen, haben wir Experten, an die wir uns wenden können, die wir jederzeit einbinden können. Dazu haben wir Supervision und machen immer wieder Weiterbildungen, um uns selbst weiterzuentwickeln.“
Unterm Strich bleibe, um zu helfen, müsse man kein Experte im sozialen Bereich sein, sondern man müsse „dran bleiben, da sein und sich dem stellen, was der Alltag mit sich bringt.“ Und es sei schön zu sehen, dass man mehr Vertrauen von den Gästen, aber mehr Vertrauen zu sich selbst bekomme, je mehr man bereit sei, sich einzubringen.
Ehrenamtliches Engagement bie der VinziRAst: https://www.vinzirast.at/ehrenamtliche-mitarbeit/