18.02.2016 · Ehrenamt · Orden

Gelebte Barmherzigkeit: „Willst du in den Himmel gehen?“

Sr. Agnes Absenger SDS

arbeitet in der Krankenhausseelsorge in der Geriatrischen Abteilung im Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien.

Agnes Absenger tritt in sehr jungen Jahren in den Orden der Salvatorianerinnen ein. Sie ist in der Sterbegleitung tätig und später als Seelsorgerin im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital im Einsatz. "Der SONNTAG" berichtet.

Neben Strenge habe ich zu Hause Barmherzigkeit erfahren“, schildert Sr. Agnes Absenger. Neun Kinder, fünf Brüder und vier Mädchen, wachsen im Bezirk Feldbach auf.

Als Salvatorianerinnen in die Gemeinde kommen, steht für Agnes fest: „Ich will Ordensfrau werden.“

Ihr Vater ist darüber„sehr grantig“. Agnes geht aber im Alter von 13 Jahren als Postulantin nach Wien.

Die Ewige Profess legt sie mit 23 Jahren ab. Auch eine leibliche Schwester wird Salvatorianerin.

Sr. Agnes ist jahrelang in Kaisermühlen tätig, auch in der Sterbebegleitung.

An Franz, den sie in seinen letzten Lebensjahren begleitete, erinnert sie sich noch heute: „Ich spreche mit ihm und sage: Willst du in den Himmel gehen?“ Er lehnt sich an sie und stirbt. „Da ist es mir schon durch und durch gegangen.“

Erfahrungen wie diese helfen ihr heute.

Einmal wöchentlich kommt Sr. Agnes in die Geriatrie des Kaiser-Franz-Josef-Spitals. Sie geht von Bett zu Bett, hat einen weißen Mantel an, stellt sich vor: „Ich sage, ich bin eine Klosterschwester, dann schauen mich die Patienten immer groß an.“

Schwierig ist für Sr. Agnes, dass diese oft nur mehr wenig Wahrnehmung haben: „Man muss schon etwas aushalten.

Für mich ist es eine Seelsorge des Dabeibleibens“, schildert sie. „Ich lebe, leide, teile mit und habe ein Herz für die Patienten.“

Sie hatte selber schon Sorge um ihre Gesundheit, als sie einen Kreislaufkollaps erlitt.

Wie geht Sr. Agnes mit ihren Grenzerfahrungen aus der Seelsorge zwischen Leben und Tod um? „Ich meditiere viel, und mir hilft das Beten des Rosenkranzes.“

erstellt von: Der SONNTAG / Stefan Hauser

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