Für den Florian Kuntner-Preis 2020 wurden die Preisträger bereits ermittelt und von uns schriftlich verständigt. Die ursprünglich für den 27. März 2020 angesetzte Preisverleihung musste wegen der Covid-19-Maßnahmen leider abgesagt werden.
Der neue Termin für die Preisverleihung und dem anschließenden Gedenkgottesdienst ist Freitag, der 20. November 2020. Über die Details werden die Preisträger und geladenen Gäste zeitgerecht informiert.
Florian-Kuntner-Preise an neun vorbildliche Projekte verliehen
Preisgelder in der Höhe von insgesamt 18.000 Euro gingen unter anderem an ein Partnerschaftsprojekt des Dekanates Wiener Neustadt mit den Philippinen, die Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel sowie SOS Balkanroute.
Die Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit der Erzdiözese Wien würdigte am Freitag, dem 25. März 2022, mit den Florian-Kuntner-Preisen Initiativen, die weltkirchliche Partnerschaften und die Entwicklungszusammenarbeit fördern. Die Auszeichnungen sind mit Preisgeldern in der Höhe von insgesamt 18.000 Euro in drei Preiskategorien dotiert. Eine Fachjury, der 2022 Weihbischof Franz Scharl, Milena Müller-Schöffmann, Ingrid Schwarz, P. Franz Helm und Rainald Tippow angehörten - wählte aus den insgesamt 29 Bewerbungen neun als Siegerprojekte aus. Der Preis wird im Sinne des Lebenswerkes des ehemaligen Wiener Weihbischofs Florian Kunter alle zwei Jahre vergeben.
Bei seiner - coronabedingt per Video eingespielten - Würdigung der PreisträgerInnen und aller Bewerber-Projekte verwies Christian Zettl, Vorsitzender der Diözesankommission, auf Florian Kuntner, der davon gesprochen hatte, dass alle zu Propheten berufen wären, "das heißt anderen die eigene Stimme zu geben, gegen Unrecht, wo immer auf der Welt es geschieht, aufzutreten". „Kuntner hat vor über 30 Jahren schon gesagt, dass aufgrund der globalen Verwobenheit eine Ungerechtigkeit für alle katastrophale Folgen haben kann. Diese Worte treffen mitten ins heutige Weltgeschehen" so Zettl. Der tiefere Sinn des Florian Kuntner-Preises sei das „mutige und geisterfüllte Auftreten der prämierten Initiativen zu verstärken und andere damit an ihre eigene prophetische Berufung zu erinnern und zu ermutigen, selbst aufzustehn und einzustehen für das Leben“, schloss Zettl.
Preise für weltkirchliche Partnerschaften
Die „Partnerschaft zwischen Dekanat Wiener Neustadt und Prälatur Infanta auf den Philippinen“, das Siegerprojekt in der Kategorie „Weltkirchliche Partnerschaft“, geht unmittelbar auf das Wirken Florian Kuntners zurück: Die Vision einer weltumspannenden solidarischen Geschwisterlichkeit, die Kunter vor 40 Jahren bei der Gründung dieser Partnerschaft antrieb, wird heute von einem jungen Team mit Pfarren und Schulen aus dem Raum Wiener Neustadt und Infanta gepflegt. Das zweite Auszeichnung der Kategorie ging an das Projekt Vanakkam der Pfarre zur Frohen Botschaft, einer Partnerschaft mit Südindien, den dritten Preis erhielt das Eine Welt Team der Pfarre Auferstehung Christi für seine Unterstützung eines Internats für traumatisierte Schülerinnen im Tschad.
Auch Bildungsprojekte ausgezeichnet
„Wir dürfen uns nicht scheuen, die Dinge beim Namen zu nennen“, sprach Florian Kuntner vor über 30 Jahren. Die katastrophale Realität des Menschenhandels beim Namen zu nennen, dagegen präventiv vorzugehen und die Opfer zu unterstützen, hat sich das Siegerprojekt der Kategorie „Bildungsarbeit für Eine Welt“, die „Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel“ zum Ziel gesetzt. Der zweite Preis ging an die philippinische katholische Gemeinde in Wien für ihren Einsatz, Pfarrfeste ohne Plastikmüll zu feiern. Im dritten prämierten Projekt dieser Kategorie wurde ein Schulprojekt der BAfEP 7 Mater Salvatoris in Wien für die von Schülerinnen und Schülern organisierten integrationsfördernden Kindergeburtstage mit Flüchtlingsfamilien im Caritas Haus Karwan gewürdigt.
Zusammen leben lernen
„Die Ungerechtigkeit gegenüber einigen wenigen betrifft uns alle. Wir werden mitschuldig, besonders dann, wenn wir nicht gegen das Übel aufgetreten sind.“ Kuntners Worte betreffen auch die menschenunwürdigen Zustände entlang der EU-Außengrenzen. Das Siegerprojekt „Gemeinsam - SOS-Balkanroute“ in der Kategorie Migration-Partizipation-Integration leistet, gemeinsam mit dem Pfarrnetzwerk Asyl sowie den Franziskanischen Schwestern von der Schmerzhaften Mutter, tatkräftige humanitäre Hilfe. Die zweite ausgezeichnete Initiative „PlayTogetherNow“ organisiert mit jungen Menschen mit Fluchthintergrund regelmäßige Freizeitaktivitäten. Der Kompetenzförderung von Müttern mit Flucht- bzw. Zuwanderungshintergrund hat sich das dritte Preisträgerprojekt c.a.m.e. (Children and Mothers Empowerment) im CONCORDIA Lern- und Familienzentrum in Wien verschrieben.
Dürlinger: Weiter Blick und mitfühlendes Herz gefragt
Festredner Dechant Alois Dürlinger, Sprecher in Asyl- und Flüchtlingsangelegenheiten der Erzdiözese Salzburg, zeichnete in seiner Ansprache den mühevollen Weg von Geflüchteten „vom Augenblick des letzten Loslassens der Türschnalle des eigenen Hauses bis zur schmerzhaften Erfahrung, weit weg zu sein und nicht mehr zurück zu können.“ Selbst wenn Geflüchtete anerkannt werden, bliebe ihr Leben hart und nicht immer komme ihnen „liebevolle Zuwendung“ entgegen. Heute brauche es mehr denn je jenen weiten Blick, den Florian Kuntner auszeichnete und „einen wachen Geist, ein mitfühlendes Herz und eine tätige Hand“. Pastoralamtsleiter Markus Beranek, Vertreter der Diözesanleitung in der Diözesankommission für Weltkirche, überreichte die Preise an die Vertreterinnen und Vertreter der neun ausgezeichneten Projekte sowie Anerkennungsurkunden an weitere Bewerbungen. Im Anschluss an den Festakt wurde im Stephansdom des 28. Todestages des prophetischen Weltkirche-Bischofs Kuntner gedacht – mit den kräftigen Stimmen und Rhythmen des St. Cecilia‘s Choir der Englischsprachigen Afrikanischen Katholischen Gemeinde.
Wien, am 20. November 2020. Der Florian-Kuntner-Preis der Erzdiözese Wien ist an sechs vorbildliche Initiativen für weltkirchliche Partnerschaft und Entwicklungszusammenarbeit vergeben worden.
Coronabedingt fand die Prämierung am Freitagnachmittag erstmals als Video-Livestream statt. Die nach dem früheren Wiener Weihbischof Florian Kuntner (1933-1994) benannte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit Preisgeldern von insgesamt 18.000 Euro dotiert.
Link zur Video-Aufzeichnung der Kuntner-Preisverleihung am 20. Nov. 2020:
In der Kategorie "Weltkirchliche Partnerschaft" wurde die Initiative "Sandiwaan - Solidarity Among Peoples in Theology", getragen vom Fachbereich Theologische Ethik an der Wiener katholisch-theologischen Fakultät, geehrt; sie ermöglicht Theologiestudierenden in Kooperation mit dem Inter-Congregational Theological Center der philippinischen Diözese Manila, die Lebensrealität in der "Dritten Welt" zu erfahren und ihre eigene theologisch verantwortete Option für die Armen zu entwickeln. Weltkirchlicher Partnerschaft entspricht auch die Kooperation zwischen der Pfarre Schwechat (NÖ.) und der Gruppe Lugarawa in Tansania, durch die Frauen mit Mikrokrediten u.a. bei der Ernährungssicherung ihrer Familien unterstützt werden.
Ausgezeichnet wurde in der Kategorie "Klimawandel - Klimagerechtigkeit" die "fairwandelte" Pfarre Großebersdorf (NÖ.), die Fairness umfassend versteht: Durchgeführt wird ein Hilfsprojekt zur Armutsbekämpfung in Rumänien und der Ukraine, wohin Rollstühle geliefert werden, unterstützt wird - vermittelt durch Pfarrmoderator Lawrence Ogunbanwo - mit ökologischem Anspruch auch die St. Mary Catholic Primary Nursery School in Nigeria. "Books for trees" nennt sich ein weiteres prämiertes Projekt, durchgeführt von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn; dabei wird in Zusammenarbeit mit Pfarren in Kenia eine Musterfarm für nachhaltige tropische Landwirtschaft aufgebaut.
Die NMS Scheiblingkirchen wurde für das Projekt "Schaut auf die Welt" in der Kategorie "Bildungsarbeit für Eine Welt" belobigt: Seit dem Schuljahr 2017/2018 beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der NMS Scheiblingkirchen mit den Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO und setzen dazu konkrete Initiativen. In derselben Kategorie wurde das Projekt "Migration - Chance oder Bedrohung?" des Don-Bosco-Gymnasiums Unterwaltersdorf (NÖ.) ausgezeichnet, dass auf eine "Begegnung ohne Angst, Vorurteil und Populismus" zwischen jungen Migranten und Schülern abzielt.
Der Jury gehörten u.a. der Wiener Weihbischof Franz Scharl, Anja Appel von der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO) und der Missionstheologe P. Franz Helm SVD an.
Der in der österreichischen Bischofskonferenz für Missionsfragen zuständige Referatsbischof Werner Freistetter erinnerte in seiner Videobotschaft an den bischöflichen Wahlspruch Kuntners: "Sorge um die Gemeinden". Kuntner habe darunter nicht nur die Pfarrgemeinden der Erzdiözese Wien verstanden, sondern darüber hinaus letztlich die ganze Welt. "Die Sorge um die Menschen muss über die Grenzen Österreichs und Europas hinausgehen. Sie muss die gesamte Völkerfamilie umfassen", betonte Bischof Freistetter, der für eine Welt plädierte, "in der Solidarität und Geschwisterlichkeit bestimmend sind".
Ähnlich dem Bischof äußerte sich auch der Innsbrucker Pastoraltheologe em. Prof. Franz Weber in seiner Festrede. Der Einsatz für Friede, Gerechtigkeit, Menschenrechte, Menschenwürde und Bewahrung der Schöpfung sei ein unverzichtbarer Bestandteil der Mission der Kirche. Entgegen anders lautenden Einschätzungen seien weltweit soziale Bewegungen höchst aktiv, so Weber. Nachsatz: "Das sollte uns allen Mut machen." Wie Prof. Weber weiter sagte, gelte sein Dank bzw. seine Gratulation nicht nur den Preisträgern, sondern allen Personen, Gruppen und Initiativen, die sich für den Kuntner-Preis beworben hätten.
Mehr als 40 Initiativen von Pfarren, Schulen, Vereinen bis hin zu Universitäten im Bereich der Erzdiözese Wien hatten sich in den drei Preiskategorien "weltkirchliche Partnerschaft", "Bildungsarbeit für Eine Welt" sowie in der wechselnden Themenkategorie "Klimawandel - Klimagerechtigkeit" beworben, wie Christian Zettl von "Kirche im Dialog - Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit" im Pastoralamt der Erzdiözese Wien mitteilte. Er erinnerte an den Namensgeber des Preises, Bischof Florian Kuntner, für den Kirche "keine Inselkirche war, die sich um sich selbst dreht".
Abgeschlossen wurde die Preisverleihung am Freitagabend mit einem Gottesdienst im Stephansdom, dem Bischof Freistetter als Hauptzelebrant vorstand. Der Gottesdienst wurde coroanbedingt nur im allerkleinsten Rahmen gefeiert, aber im Livestream übertragen.
Der Florian-Kuntner-Preis für vorbildliches Engagement für weltkirchliche Partnerschaft und Entwicklungszusammenarbeit in der Erzdiözese Wien wird alle zwei Jahre von der Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit vergeben.
Danke für Ihre Bewerbungen!
Die Bewerbungsfrist für den diesjährigen Florian Kuntner-Preis ist mit 15. Jänner 2022 abgelaufen. Wir danken den zahlreichen Pfarren, Schulen, Initiativen und Einrichtungen, die sich beworben haben. Die Preisträger*innen werden im Februar von einer unabhängigen Jury ermittelt werden.
Die Preisverleihung findet am 25. März 2022 um 16 Uhr in Wien statt. Anschließend daran feiern wir um 19 Uhr den Kuntner-Gedächtnisgottesdienst im Wiener Stephansdom.
Der Florian-Kuntner-Preis für vorbildliches Engagement für weltkirchliche Partnerschaft und Entwicklungszusammenarbeit in der Erzdiözese Wien wird alle zwei Jahre von der Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit vergeben.
2022 ist es wieder soweit!
Bewerbungen sind ab sofort über das Online-Formular auf dieser Website möglich.
Bewerben können sich kirchliche Initiativen bzw. Initiativen mit Bezug zur Kirche mit Aktionen/Projekten, die 2019 - 2021 durchgeführt bzw. begonnen wurden.
Einreichungen sind in den folgenden Preiskategorien möglich:
• Weltkirchliche Partnerschaft
• Bildungsarbeit für Eine Welt
• Migration – Partizipation – Integration