Franz Heckenast
7. November 1889 in Komárom, Königreich Ungarn
† 15. Februar 1939 im KZ Buchenwald
hoffnungszeuge
7. November 1889 in Komárom, Königreich Ungarn
† 15. Februar 1939 im KZ Buchenwald
hoffnungszeuge
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Franz Heckenast war ein österreichischer Offizier, Katholik und entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, dessen Einsatz für seinen Glauben und sein Vaterland ihn schließlich das Leben kostete.
Heckenast wurde am 7. November 1889 in Komárom in Westungarn (heute Slowakei) geboren. Nach der Volksschule in Böhmen und militärischen Ausbildung in Wien und Eisenstadt trat er 1912 in die Armee der Österreichisch-Ungarischen Monarchie ein. Als Artillerieoffizier diente er im Ersten Weltkrieg, wurde 1918 zum Hauptmann befördert und nahm anschließend seinen Dienst im neu gegründeten österreichischen Bundesheer auf. 1938 stieg er zum Oberstleutnant auf.
In den Jahren zwischen den Weltkriegen engagierte er sich stark in katholischen Organisationen wie der Katholischen Aktion und dem „Katholisch-deutschen Soldatenbund“ (KDSB), einer Art Marianischer Kongregation, der sich der Erziehung und Stärkung des Glaubens junger Soldaten widmete. Für seine Verdienste erhielt er 1933 das päpstliche Ehrenkreuz Pro Ecclesia et Pontifice.
Sein tiefer Glaube und Patriotismus prägten sein Leben und führten ihn in Opposition zum Nationalsozialismus. Bereits 1933 machte Heckenast beim Deutschen Katholikentag in Wien deutlich, dass er den Nationalsozialismus als Bedrohung für Kirche und Gesellschaft ansah. In seiner Rolle als Offizier im Bundesheer unterstützte er die Militärgerichtsverfahren gegen die Teilnehmer des nationalsozialistischen Juliputsches, bei dem auch Bundeskanzler Engelbert Dollfuß ermordet wurde.
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich im März 1938 lehnte Heckenast es ab, den Treueeid auf Adolf Hitler zu leisten. Er wurde daraufhin am 15. März 1938 zwangspensioniert und von der Gestapo verhaftet. Trotz der Verhaftung und intensiver Verhöre ließ er sich nicht von seinen Prinzipien abbringen. Wenige Monate später wurde er in das KZ Buchenwald deportiert. Hier berichteten Zeugen, dass er auch in der extremen Haft weiterhin seine Überzeugungen lebte und sein Glauben ihm Stärke verlieh.
Am 15. Februar 1939 wurde Franz Heckenast im Konzentrationslager getötet. Die offizielle Todesursache lautete „Herzflimmern“, Augenzeugen zufolge starb er jedoch infolge einer Misshandlung durch die SS. Seine Frau Emmy durfte den Sarg nicht öffnen, und nur die engsten Angehörigen waren zur Beerdigung zugelassen.
In den Jahren nach dem Krieg ehrte das österreichische Bundesheer Heckenast mit Gedenktafeln in Wien und benannte das Heeresgebäude Schwenkgasse nach ihm und seinem Kameraden Karl Burian. Heute steht Franz Heckenast als Symbol für die Widerstandsfront gegen den Nationalsozialismus und ist eine Erinnerung an die Kraft des Gewissens, selbst unter schwierigsten Umständen.
Eine Gedenktafel für Oberstleutnant Franz Heckenast wurde am 2. Dezember 1951 in der Stiftskirche, Mariahilferstraße 24 enthüllt. Auf der Tafel wurde folgende Inschrift angebracht:
Zum Gedenken an Franz Heckenast, Oberst des österreichischen Bundesheeres. Er starb als Opfer seines katholischen Glaubens am 15. Februar 1939 im Konzentrationslager in Buchenwald in Thüringen.
Orte auf den hoffnungspilgerwegen, an denen man den Lebensweg von Franz Heckenast aufspüren kann:
Eine klassische k.u.k. Offizierskarriere, Einsatz bei der Artillerie im 1. Weltkrieg, gute Conduite, wie es so heißt. Ein guter, frommer, tapferer und treuer Diener des Kaisers ...
...im Bundesheer der Republik und als guter Katholik setzt er sich in katholischen Vereinigungen für Soldaten ein und sieht, was nicht vereinbar ist mit dem Christentum, wofür man nicht kämpfen darf...
So mahnt er beim Katholikentag im Jahr 1933, so verweigert er 1938 den Eid auf Hitler, sodass es ihn schließlich im KZ das Leben kostet.
Auch heute gibt es kriegerische Konflikte, wo man sieht, wie ungerecht und ungerechtfertigt sie sind. Nicht, dass wir hier in Österreich deshalb Wehrdienst verweigern müssten, aber oft gibt es nichts, was man dem Morden entegegen setzen könnte.
Doch es gibt einen hoffnungsschimmer: Momente der Stille in den offenen Kirchen beim Herrn, Gebet, Flehen um Frieden - der Rosenkranz-Monat erzählt von solchen Gebeten, oder der Rosenkranz-Sühne-Kreuzzug, die Frieden und Freiheit erbetet haben. Wie ein Kerzenlicht die Finsternis erhellt, so möge unser kleines, schwaches Gebet die Finsternis der menschenverachtenden Gewalt durchbrechen...
So kann man in vielen offenen Kirchen als Zeichen ein Lichterl entzünden...
Gut zu sehen in Mödling, die ehemalige k.u.k. technische Militärakademie, wo er in jungen Jahren die nötige Ausbildung erhielt .... (Technikerstraße 1-5)
Das Zinshaus, wo er mit seiner Frau Emmy jahrzehnte lang wohnte (Wiedner Hauptstr. 90)
Die Wilhelmskaserne, sein Arbeitsplatz beim Bundesheer, war hier zu finden, wo jetzt Wohnblöcke stehen - nur das Boutique-Hotel auf 217 erinnert noch ans Offiziers-Casino (Vorgartenstraße 223)
In der Soldaten-Seelsorge ehrenamtlich tätig, so würde man das heute nennen - so war ihm die Stiftskirche, in der eine Tafel an ihn erinnert wohl bekannt (Mariahilfer Straße 22)
Nach ihm uns seinem Kammeraden Burian ist mittlerweile eine Kaserne benannt (Schwenkgasse 47)
.. als Bekenner eines Lebens, das kein Ende kennt. Wir müssen ihr Zeugnis in Ehren halten, um unsere Hoffnung fruchtbar zu machen.
Papst Franziskus in "Spes non confundit"
Die Heiligen Stätten des Jubiläums in der Nähe der Orte des Lebens und Wirkens von Franz Heckenast:
Es gibt (von Pfarren, Gruppen + Co.) vorbereitete Pilgerrouten für hoffnungspilgernde, die Koordinaten kann man sich einfach aufs Smartphone runterladen:
Das Gebet des Engels von Fatima hat Heckenast während seines Dienstes im 1. Weltkrieg sicher noch nicht gekannt - aber den stellvertretenden, mutigen Einsatz, für die, die nicht glauben, nicht lieben, nicht hoffen, den kannte er ...
Offene Kirche |
1010 Wien, Stephanspl. 6/5/503 +43/664/5155267 n.haselsteiner@edw.or.at |
Militärordinariat |
Mariahilferstraße 24 |
LINKS |
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... ein hoffnungsschimmer ist, wie das Licht einer kleinen Kerze – ein Symbol gegen Gewalt, Ungerechtigkeit und Krieg. In offenen Kirchen erinnern solche Kerzen (mit dem QR-Code zur Lebensgeschichte von Heckenast daneben) an den Offizier, der sein Leben gab, um einen ungerechten Krieg nicht zu kämpfen. In Wien sind wir heute fern solcher Gefahren. Doch ein kleines Licht z.B. am Opferlichter-Ständer – vielleicht für den Frieden in der Ukraine – kann man in der Stille der Kirche entzünden, dabei innehalten und darüber nachsinnen & es mit dem Herrn besprechen...