Dr. Jakob Kastelic
* 4. Jänner 1897 in Wien
+ 2. August 1944 Wien
hoffnungszeuge
* 4. Jänner 1897 in Wien
+ 2. August 1944 Wien
hoffnungszeuge
Abendgebet der Söhne Jacob Kastelic
Jacob Kastelic
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Jakob Kastelic wurde am 4. Januar 1897 in Wien-Penzing geboren. Als Sohn eines Bäckergehilfen wuchs er in bescheidenen Verhältnissen auf. Er besuchte das k.k. Staatsgymnasium in der Fichtnergasse, wo er als ausgezeichneter Schüler mit mehreren Stipendien unterstützt wurde. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete sich Kastelic freiwillig und kämpfte an verschiedenen Fronten, wobei er mehrfach verwundet und für seine Tapferkeit ausgezeichnet wurde. 1918 erhielt er das Karl-Truppen-Kreuz.
Nach dem Krieg begann Kastelic sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, das er 1924 mit der Promotion abschloss. Von Kindheit an war er der Kalasantiner-Pfarre in der Reinlgasse verbunden und dort in diversen Gruppen engagiert. Auch war er unter den Gründern eines Sportvereins (Arminen). Beruflich gelang ihm zunächst nur schwer der Einstieg, und er arbeitete fürs Erste als Rechtskonsulent für verschiedene katholische Organisationen. Politisch engagierte er sich früh und trat 1924 der Christlichsozialen Partei bei und half beim Aufbau von Vorfeldorganisationen.
Fritz Molden über Jakob Kastelic:
„... mittelgroß, mit markantem Kopf, grau melierten Haaren und gütigen blauen Augen, war eine äußerst tatkräftige und zielbewusste Persönlichkeit."
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Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 verlor Kastelic seine Anstellung im Staatsdienst und arbeitete als Rechtsanwaltsanwärter. In dieser Zeit begann er, sich im Widerstand gegen das NS-Regime zu engagieren. Gemeinsam mit Gleichgesinnten gründete er 1939 die „Großösterreichische Freiheitsbewegung“, deren Ziel die Errichtung einer Donauföderation nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches war.
1940 wurden Kastelic und über 200 Mitglieder seiner Gruppe aufgrund des Verrats eines Gestapo-Spitzels verhaftet. Nach seiner Verhaftung hatte Jakob Kastelic zunächst zwei Monate keinen Kontakt zu seiner Familie. Nach der Geburt seines zweiten Sohnes, Gerhard, erlaubte die Gestapo jedoch eine Zusammenkunft mit seiner Frau Maria und den beiden Söhnen. Im Jänner 1941 starb seine Frau. Seine Schwester und die Verlobte seines Freundes Wallner, Anna Hanika, kümmerten sich ab da um die beiden Buben.
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Anna Hanika, die Verlobte des Widerstandkämpfers Wallners, kümmert sich nach dem Tod der Mutter um die Kastelic Buben:
Lieber Herr Dr. Kastelic, seit meinem letzten Brief sind Ihre zwei lieben Büblein wieder ein großes Stück gewachsen, und Gerhard, der kleine Wicht, kraxelt schon allein auf den Sessel. Verstehen tut Gerhard alles, was gesprochen wird, aber mit dem Reden geht es noch langsam. Aber das wundert mich gar nicht, denn dieser kleine Wicht nimmt sich doch gar keine Zeit, so eilig hat er es immer.
der Abschluss jedes Gebetes der Kinder ist: "Lieber Himmelvater, liebe Himmelsmutter gib, dass mein Papa bald zurückkommt!"
Nach mehrjähriger Haft, die er zum Teil in Deutschland verbrachte und die wegen der mangelnden Ernährung an seiner Gesundheit zehrte, wurde er am 1. März 1944 vom Volksgerichtshof wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.
Am Tag vor seiner Hinrichtung erhielt er noch den Besuch seiner Schwester und seines jüngeren Sohnes Gerhard, die begleitet vom Kalasantiner-General, Pater Johann Bruckner, zu ihm vorgelassen wurden. Sie durften ihn aber nur sehen, nicht sprechen. Am 2. August 1944 erfolgte in Wien die Hinrichtung durch das Fallbeil. Der Seelsorger im Wiener Landesgericht, Eduard Köck, schrieb über ihn: "Vorbildlich fromm, vollends ergeben in Gottes Willen starb [er] gefasst und gottergeben wie ein Heiliger."
Kastelic wird als herausragender Vertreter des österreichischen Widerstands in Erinnerung behalten. Sein tiefer Glaube und seine Überzeugung führten ihn in den Kampf gegen die Nationalsozialisten. Sein Andenken wird durch Gedenktafeln und Straßennamen in Wien geehrt.
Abschiedsbrief (Kassiber), v. 2.8.1944, am Tage seiner Hinrichtung:
"Mein liebstes, treues Schwesterl! Hütet mir meine Lieblinge, erzieht sie zu aufrechten, guten Menschen. Innigsten Dank für alle Liebe und Güte! Mutterls Lebensabend gestaltet schön! … Mit innigster Dankbarkeit gehe ich gestärkt mit dem Gnadenmittel in die Ewigkeit. … meiner Büblein gilt mein besonderer Dank und Gruß! In innigster Liebe, euer Jakob
Orte auf den hoffnungspilgerwegen, an denen man den Lebensweg von Jakob Kastelic aufspüren kann
... die beiden kleinen Söhne hat Jakob Kastelic fast nie zu Gesicht bekommen, aus ihrem Leben nur in Briefen erfahren - wie gerne hätte er wohl mit ihnen Zeit verbracht, gespielt ...
Ein Anstoß sich Zeit für Kids in der eigenen Familie oder Umgebung zu nehmen - nix Virtuelles, ein echter Ball, ein Anstoß raus auf die Wiese, Kinder vom Smartphone weg zum Spiel einzuladen - es klappt hoffentlich...
... zuletzt, am Heimweg vom hoffnungsspiel eine Stippvisite bei der "Himmelsmutter" der Kastelic-Buben in der Kalasantinerkirche Reindlgasse, oder sonst wo nahe vom Fußballfeld, Danke sagen, dass wir einander haben, miteinander spielen und Zeit verbringen dürfen. "Amen!"
Aus einfachen Verhältnissen stammend, daher eine bodenständige Adresse. (Fenzlgasse)
Die Gymnasialzeit verbrachte Jakob Kastelic in der Fichtnergasse - die Alt-Hietzinger gedenken seiner mit einer Tafel. (Fichtnergasse 15)
Ein geistliches Zuhause bei den Kalasantinern in der Reinlgasse, wie für viele auch heute. (Reinlg. 25)
Nicht jeder hat einen sportverein mitbegründet, die Arminien Wien, der übrigens immer noch aktiv & erfolgreich ist (Jenschikweg 15-11).
Die kleine Familie Kastelic hat hier ihr Zuhause gehabt (Trogergasse 3)
Hier war das Cafe Wunderer, jetzt kann man hier Mc Cafe trinken und an die konspirativen Trefffen von Monarchisten, Sozialisten und anderen widerstandskämpfern erinnern (Hadikgasse 62)
Aus dem Staatsdienst entlassen, konnte er bei einem befreundeten Rechtsanwalt arbeiten (Palmgasse 10)
Das heutige Landesgericht war für die meisten Märtyrer der Nazi-Zeit der Ort ihrer Todeszelle und Hinrichtung. (Landesgerichtsstraße 11)
.. als Bekenner eines Lebens, das kein Ende kennt. Wir müssen ihr Zeugnis in Ehren halten, um unsere Hoffnung fruchtbar zu machen.
Papst Franziskus in "Spes non confundit"
Die Heiligen Stätten des Jubiläums in der Nähe der Orte des Lebens und Wirkens von Jakob Kastelic:
Es gibt (von Pfarren, Gruppen + Co.) vorbereitete Pilgerrouten für hoffnungspilgernde, die Koordinaten kann man sich einfach aufs Smartphone runterladen:
Das tägliche Gebet eines anderen Märtyrers des Nazionalsozialismus, Marcel Callo, Franzose, dessen letzte Lebensstation in Mauthausen war.
Offene Kirche |
1010 Wien, Stephanspl. 6/5/503 +43/664/5155267 n.haselsteiner@edw.or.at |
Kalasantiner -Reinlgasse |
Kalasantinerpfarre St. Josef, 1140 Wien, Reinlgasse 25, +43 (664) 621 69 33, pfarre.st.josef-reinlgasse@katholischekirche.at www.sankt-josef.at |
Alt-Hietzinger |
www.alt-hietzinger.at |
LINKS |
jakob-kastelic.zurerinnerung.at austria-forum.org |
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... ein hoffnungsschimmer für die Kinder zu sein, die eigenen und auch andere in der Umgebung. Dafür ist da und dort ein in offenen Kirchen platziertes Spielzeugauto auffällig aufgestellt & ein QR-Code dazu, damit man sich auf die Geschichte von Dr. Jakob Kastelic einzulässt & sich überlegt, welche Kinder gerade meine Zeit und Aufmerksamkeit bräuchten, um selber so zu einem hoffnungsschimmer zu werden - die stille Kirche, ist ein guter Ort nachzusinnen & es mit dem Herrn zu besprechen...