P. Johann Steinmayr SJ
* 25. September 1890 in St. Magdalena/Gsies (Südtirol)
+ 18. September 1944 in Brandenburg-Görden (Deutschland)
hoffnungszeuge
* 25. September 1890 in St. Magdalena/Gsies (Südtirol)
+ 18. September 1944 in Brandenburg-Görden (Deutschland)
hoffnungszeuge
P. Johann Steinmayr SJ
P. Johann Steinmayr SJ
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Pater Johann Steinmayr SJ wurde am 25. September 1890 in St. Magdalena in Gsies (Südtirol) geboren und wuchs in einer tiefgläubigen Bergbauernfamilie auf. Nach der Matura am Vinzentinum in Brixen trat er 1911 in den Jesuitenorden ein und begann sein Noviziat in Wien-Lainz. Nach Studien in Philosophie und Theologie und einem Einsatz als Krankenpfleger im Kriegslazarett wurde er 1919 in Tirol zum Priester geweiht.
Sein erstes großes Wirkungsfeld in Wien fand er im Canisiushaus, wo er fünf Jahre lang als Prediger, Exerzitienleiter und Redakteur tätig war. Seine klare und gründliche Darstellung der Glaubensinhalte sowie seine seelsorgerischen Fähigkeiten machten ihn schnell zu einem gesuchten Ansprechpartner. 1926 wurde er an die Ignatiuskirche (den Alten Dom) in Linz versetzt, wo er seine seelsorgerischen und geistlichen Aufgaben vertiefte und auch als geistlicher Berater des Akademischen Zirkels „Logos“ wirkte.
1929 kehrte er nach Wien zurück, wo er acht Jahre lang an der Canisiuskirche katechetische Predigten hielt, die besonders unter Akademikern großen Anklang fanden. Er engagierte sich als geistlicher Beirat im Juristenverein und im Gesellenverein Lichtental und redaktionell für die Zeitschrift „Der Eucharistische Völkerbund“. Die Zeitschrift setzte sich für die Einheit der Christen und den Frieden unter allen Menschen ein – Anliegen, die ihm besonders wichtig waren.
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Neben der Seelsorge, mit besonderem Augenmerk auf Konvertiten, verfolgte Steinmayr auch wissenschaftliche Interessen. Er hielt Vorträge zur Astronomie und befasste sich mit der Mechanik, etwa durch die Restaurierung der astronomischen Uhr der Universitätssternwarte in Wien, die seit Jahrzehnten stillstand.
1937 führte ihn seine Berufung als Seelsorger nach Innsbruck, wo er an der Universitätskirche wirkte und die Ausbildung junger Mitbrüder in der Redekunst übernahm. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 beauftragte ihn Bischof Dr. Paulus Rusch, die Familien- und Männerseelsorge in der Diözese Innsbruck zu übernehmen. Steinmayr hielt zahlreiche Schulungskurse, Exerzitien und Einkehrtage in Tirol ab, bei denen er auch kritisch auf die nationalsozialistische Ideologie einging. Besonders nach seinem Vortrag über Alfred Rosenbergs Buch „Der Mythos des 20. Jahrhunderts“ wurde er ins Visier der Gestapo genommen. Bei einem Verhör in Innsbruck verteidigte er seine Standpunkte geschickt, sodass man ihm vorerst nichts nachweisen konnte aber beschloss ihn loszuwerden.
„Der liebe Gott schenkt mir stets Ruhe und frohe Hoffnung. Ich bete viel für alle und bin munter und fidel. Gott wird alles richten, wie es am besten ist.“
(P. Johann Steinmayr SJ, aus der Gefängniszelle)
Um ihn endgültig auszuschalten, schickte die Gestapo schließlich einen Spitzel, der sich als Soldat in seelischer Not ausgab. Dieser bat Steinmayr um Beistand, wurde später von einem Freund begleitet und legte ihm Fragen über Wehrdienst und Krieg vor. Beide Männer entpuppten sich später als Gestapo-Mitarbeiter, und am 15. Oktober 1943 wurde Steinmayr in Innsbruck verhaftet und nach Berlin gebracht. Die Verhöre waren hart und brutal, doch er hielt unerschrocken an seinem Glauben und am Beichtgeheimnis fest.
Am 14. August 1944 wurde er vom Volksgerichtshof in Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt. In einem letzten Brief aus der Todeszelle schrieb er voller Hingabe:
„Ich bin auf alles vollkommen gefasst und gehe gern schon jetzt in den Himmel, denn ich weiß wofür ich sterbe, wenn Gott es so fügt. … Ich bete viel für alle und vom Himmel aus werde ich euch viel näher stehen als jetzt, sodass es eigentlich keinen Abschied braucht.“
(P. Johann Steinmayr SJ, aus einem Abschiedsbrief)
Am 18. September 1944 starb er in Brandenburg-Görden unter dem Fallbeil.
Pater Johann Steinmayr gilt heute als Märtyrer der Kirche. In seiner Heimatgemeinde St. Magdalena in Südtirol ruht seine Asche, und die Pfarrgemeinde gedenkt ihm jährlich in einem Gottesdienst. Besonders in Tirol, wo er durch seine standhafte Opposition gegen den Nationalsozialismus viele Menschen inspirierte, bleibt sein Vermächtnis lebendig.
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Orte auf den hoffnungspilgerwegen, an denen man den Lebensweg von P. Johann Steinmayr aufspüren kann
Pater Steinmayr war publizistisch tätig - eine Zeit lang verantwortete er eine Zeitschrift, die sich Ökumene und Weltfrieden als redaktionellen Schwerpunkt vorgenommen hat.
Gute Zeitschriften, von katholischen Verlagen, mit einem geistlichen, missionarischen, friedensfördernden und katechetischem Profil - schön, dass es diese gibt & womöglich liegen sie in der offenen Kirche hinten am Schriftenstand auf ....
... und als kleine Anregung möge man sich vornehmen, so eine gute, christliche Zeitschrift zur Hand zu nehmen und sie mit geistlichem Gewinn zu lesen - ruhig in der stillen, offenen Kirche und eingedenk dass er sich als Uhrenrestaurator betätigt hatte - ruhig eine längere Zeitspanne vornehmen, dass der Minuten-Zeiger sich 180° weiter dreht ...
In den Jesuitenorden ist der Tiroler allerdings in Wien Lainz eingetreten (Kardinal König Platz)
2x kam er in die Jesuitenpfarre im 9. auf ein paar Jahre (Pulverturmgasse 11)
Den Gesellen-Verein im 9. Bezirk begleitete er z.B. seelsorglich & das Kolpinghaus steht noch immer da (Altanstraße 51)
Die reparierte Uhr der Sternwarte erinnert an sein mechanisches Geschick & astronomisches Interesse ... (Türkenschanzstr. 17)
Zum Andenken dreier Jesuiten-Patres, die Opfer des NS-Regimes geworden sind, gibt es eine Gedenktafel in der Wiener Jesuitenkirche (Seipelplatz).
.. als Bekenner eines Lebens, das kein Ende kennt. Wir müssen ihr Zeugnis in Ehren halten, um unsere Hoffnung fruchtbar zu machen.
Papst Franziskus in "Spes non confundit"
Die Heiligen Stätten des Jubiläums in der Nähe der Orte des Lebens und Wirkens von P. Johann Steinmayr:
Es gibt (von Pfarren, Gruppen + Co.) vorbereitete Pilgerrouten für hoffnungspilgernde, die Koordinaten kann man sich einfach aufs Smartphone runterladen:
Das tägliche Gebet eines anderen Märtyrers des Nazionalsozialismus, der auch im Druckwesen tätig war, wenn auch mehr setzend als schreibend.
Offene Kirche | |
1010 Wien, Stephanspl. 6/5/503 +43/664/5155267 n.haselsteiner@edw.or.at |
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Jesuiten | |
Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 1010 Wien 0043 (0)1 5125232-0 markus.inama@jesuiten.org jesuitenwien.at |
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Pfarre Canisius | |
Pulverturmgasse 11, 1090 Wien 0676 / 66 90 091 sekretariat@pfarre-canisius.at pfarre-canisius.at |
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LINKS | |
Buch | |
KREUZWEGE - Lebensbild der Jesuiten Johann Schwingshackl und Johann Steinmayr Herausgeber: Jesuitenkolleg Innsbruck |
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... ein hoffnungsschimmer ist, wenn man in offenen Kirchen gute Zeitschriften am Schriftenstand findet. Eine liegt ein wenig extra, anderswo & einen QR-Code findet man da auch, um die Lebensgeschichte von P. Johann Steinmayr SJ kennen zu lernen und dann mit einer guten katholischen Zeitschrift eine kleine geistliche Anregung zu erfahren - hier in der stillen Kirche. Sie ist ein guter, geeigneter Ort dafür...