Dr. Luise Gruber
* 1912 Wolfsgraben
+ 30. April 1945 Diersbach bei Schärding
hoffnungszeugin
* 1912 Wolfsgraben
+ 30. April 1945 Diersbach bei Schärding
hoffnungszeugin
Dr. Luise Gruber
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Dr. Luise Gruber wurde 1912 in Wolfsgraben westlich von Wien geboren. Sie wuchs in einer religiösen, bescheidenen Familie auf und besuchte die Volksschule in Wolfsgraben, wo sie sich früh in der örtlichen Mädchenkongregation der Kalasantiner engagierte.
Ihre Eltern ermöglichten ihr trotz finanzieller Schwierigkeiten den Besuch des Realgymnasiums der Ursulinen in Wien zuerst im Internat, wo sie sich durch Fleiß und Durchhaltevermögen auszeichnete. Wegen gesundheitlicher Schwierigkeiten musste sie das Internat verlassen und pendelte täglich nach Wien hinein zur Schule. Trotzdem schloss sie 1930 erfolgreich die Matura ab.
Angetrieben von ihrem Wunsch zu helfen, begann sie ein Medizinstudium, das sich die Familie eigentlich nicht leisten konnte. Allein die Promotion im Jahr 1939 kostete zwei Monatslöhne des Vaters, der jedoch meinte: „Mutter wird es einteilen; du studierst Medizin. Der Herrgott wird schon helfen!“ In diesen Jahren verbrachte sie die Wochenenden in Wolfsgraben und spielte jeden Sonntag zu drei Gottesdiensten die Orgel.
Zur bestandenen Matura: „
Wo ist denn der Triumphbogen?
Ich hab’s glücklich hinter mir.“
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Beim Anblick der Pasterze bei einem Urlaub:
„O welch Gefühl!
Ein kurzes Dankgebet entkommt nur meinen Lippen. Ich kann es fast nicht fassen, daß ich hier oben bin.“
Ihr starkes soziales Engagement und ihre tiefe Religiosität prägten ihre Arbeit als Ärztin, insbesondere im Wiedener Krankenhaus in Wien. Während des Zweiten Weltkriegs geriet sie aufgrund ihrer katholischen Überzeugung in Konflikt mit der NS-Leitung des Hauses. Ihre starke religiöse Haltung und ihr mutiges und barmherziges Eintreten für die Patienten brachten ihr 1943 die Entlassung.
Sie fand jedoch bald eine neue Anstellung im Krankenhaus von Baden bei Wien und setzte ihr Engagement für Bedürftige fort, etwa Schwangere aus prekären Situationen, für deren Versorgung sie ein Drittel ihres Gehaltes aufwendete.
Im April 1945 begleitete sie beim Nahen der Roten Armee während der Evakuierung des Krankenhauses als eine der wenigen verbliebenen Ärzte ihre Patienten auf der Flucht nach Westen. Am 30. April 1945 besuchte sie noch die Frühmesse, dann wurde sie um halb acht Uhr morgens, als sie einer Patientin beistand, bei einem Fliegerangriff in der Nähe von Schärding getötet. In diesen Tagen versagte auch das Herz des Vaters, so dass die Mutter ganz allein zurückblieb.
Dr. Luise Gruber wird als mutige und aufopferungsvolle Ärztin in Erinnerung behalten, die bis zu ihrem Tod Nächstenliebe und christliche Werte lebte. 1946 wurde sie in ihrer Heimatgemeinde beigesetzt, wo ihr Andenken bis heute geehrt wird.
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Ein Tränen durchnässter Brief vom 31. März 1945 nach Hause:
„Unser Glaube gibt uns die größte Kraft und auch den Opfergeist für diese Zeit, und ich möchte da nicht zurückstehen ...
Also bin ich noch mit dem Chef übrig ...“
Orte auf den hoffnungspilgerwegen, an denen man den Lebensweg von Dr. Luise Gruber aufspüren kann:
Ein Sonntag bei Familie Gruber war geprägt von Musik. Dem Orgelspiel von Luisl in der Kirche und dem gemeinsamen Klavier und Geigespiel von Vater und Tochter.
... gemeinsam musizieren, in der Familie, als Freundesgruppe, und wer kein Instrument hat oder spielen kann, der kann singen: "Segne Du Maria...", das kann jeder, oder?
... in der Wolfsgrabener Kirche, der offenen Kirche am Weg, oder in der nächstgelegenen Heiligen Stätte, vielleicht ja in der P. Schwartz-Kirche, dort bei den Kalasantinern gibt es meist eine Anbetung.
Erstkommunion, sonntägliches Orgelspielen - in dieser Kirche war Luisl zuhause ...
Die ersten Schuljahre gleich im Ort (damals gab es sie noch - jetzt wird da das neue Gemeindeamt errichtet (Hauptstr. 54)
Zuerst im Internat, dann lange Anreise zur Schule der Ursulinen, damals noch in der Innenstadt - jetzt ist dort die Musik-Uni ... (Johannesgasse 8)
Unweit von Wolfsgraben das Stift Heiligenkreuz, Ausflugsziel und Wallfahrtsort, ja sogar Heilige Stätte.
Mit der Südbahn leicht zu erreichen für einen Tagesausflug und mannigfaltige schöne Wege und Ausblicke, wie jener vom 20 Schilling-Schein...
Vom Sonnwendstein runter ins Tal - eine klreine Wallfahrt nach Maria Schutz - aktuell eine Heilige Stätte...
Schneeberg und Rax oder das Tal dazwischen - Kurzurlaub übern Tag für kleines Geldbörserl, wie auch heute noch machbar ...
Für eine Urlaubsreise weit weg hat es ja nie gereicht, aber die ersten Alpengipfel rund um Gloggnitz waren erreichbar...
Wo jetzt der Bertha von Suttner Hof steht, war bis zum 2. Weltkrieg ein Biedermeier-spital. Die Nazi-Oberärtze waren aber nicht so kommod ... (Wiedner Hauptstr. 40)
Ihr letzter Arbeitsplatz, wo sie arme Patientinnen finanzeill unterstütze und das retten der Patienten vor der Roten Armee ihr Leben gekostet hat ... (Waltersdorfer Str. 75)
In Wolfsgraben hat man das Luisl nicht vergessen, sondern eine Straße nach ihr benannt (Dr. Luise Gruber Gasse)
.. als Bekenner eines Lebens, das kein Ende kennt. Wir müssen ihr Zeugnis in Ehren halten, um unsere Hoffnung fruchtbar zu machen.
Papst Franziskus in "Spes non confundit"
Die Heiligen Stätten des Jubiläums in der Nähe der Orte des Lebens und Wirkens von Dr. Luise Gruber:
Es gibt (von Pfarren, Gruppen + Co.) vorbereitete Pilgerrouten für hoffnungspilgernde, die Koordinaten kann man sich einfach aufs Smartphone runterladen:
Nur wenige Jahre früher geboren, nicht viel jünger gestorben - künstlerisch begabt wie Luisl - die Hl. elisabeth von der Dreifaltigkeit - eine gute Hilfe, die Stille zu finden ...
Offene Kirche |
1010 Wien, Stephanspl. 6/5/503 +43/664/5155267 n.haselsteiner@edw.or.at |
Kalasantiner |
Mutterhaus |
Kollegium Wolfsgraben |
3012 Wolfsgraben, Hauptstraße 27, |
LINK |
(PDF S. 5 + 6) |
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... ein hoffnungsschimmer ist für so viele Musik, weil sie zu Herzen geht. Dafür sind da und dort in offenen Kirchen auffällig drappierte Noten & ein QR-Code dazu zu finden, damit man sich auf die Geschichte von Dr. Luise Gruber einlässt & sich überlegt, mit wem wäre es gut zu musizieren oder zu singen (das kann jeder, wenn auch vielleicht herzhaft falsch), um selber so zu einem hoffnungsschimmer zu werden - die stille Kirche, ist ein guter Ort darüber nachzusinnen & es mit dem Herrn zu besprechen...