Sel. Restituta (Helene) Kafka
* 1. Mai 1894 in Brünn-Hussowitz (Tschechien),
+ 30. März 1943 Wien
hoffnungszeugin und Selige
* 1. Mai 1894 in Brünn-Hussowitz (Tschechien),
+ 30. März 1943 Wien
hoffnungszeugin und Selige
Selige Restituta Kafka
Selige Restituta Kafka
Selige Restituta Kafka
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Helene Kafka, geboren am 1. Mai 1894 in Brünn-Hussowitz (Tschechien), wuchs in Wien-Brigittenau auf und trat 1914 bei den Franziskanerinnen von der christlichen Liebe („Hartmannschwestern“) in Wien-Margareten ein. Ihr Ordensname war Sr. Maria Restituta. Vor ihrer Verhaftung 1942 wirkte sie lange Jahre als angesehene Erste Operationsschwester am Krankenhaus Mödling bei Wien.
Liebe würdige Mutter, was meine Person betrifft – nun, immer das Gleiche, warte jeden Tag, ob mein Kreuzweg bald die Höhe Kalvarias erreicht oder ob der liebe Gott es anders beschlossen hat. Doch ob so oder so, sein hl. Wille geschehe. In diesem seinen hl. Willen liegt mein ganzer Trost, und täglich sage ich aufs neue "Ja, Vater" und es geht alles gut.
Im Brief an Generaloberin Sr. M. Perpetua Lauß vom 28.02.1943
Helene Kafka, geboren am 1. Mai 1894 in Hussowitz bei Brünn, wuchs als fünftes von sieben Kindern einer tschechischen Einwandererfamilie in Wien auf. Trotz bescheidener Verhältnisse entwickelte sie früh eine tiefe soziale Empathie und einen starken Glauben. Nach einer Tätigkeit als Trafikantin begann sie eine Ausbildung zur Krankenschwester im Krankenhaus Lainz und trat mit 19 Jahren dem Orden der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe bei und nahm den Ordensnamen Maria Restituta an.
Als Schwester Maria Restituta war sie eine pflichtbewusste und engagierte Operationsschwester. Aufgrund ihrer direkten, manchmal unbequemen Art erhielt sie den Spitznamen „Schwester Resoluta“. Ab 1919 arbeitete sie nach Einsätzen in den Spitälern Neunkirchen und Wien-Lainz im Krankenhaus Mödling, wo sie sich sowohl durch ihre medizinische Kompetenz, als auch durch ihre freundliche und gerechte Art bei den Patienten und Kollegen einen Namen machte.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 blieb Schwester Restituta ihrem Glauben und ihrer Überzeugung treu. Als gläubige Katholikin hängte sie trotz Verbots Kruzifixe in den Krankenzimmern auf und weigerte sich, diese zu entfernen, wie es die NS-Behörden verlangten. Zudem setzte sie sich für die Gleichbehandlung aller Patienten ein, ungeachtet ihrer Herkunft oder Religion, und zeigte Zivilcourage, als sie ein regimekritisches Soldatenlied zu vervielfältigen half.
Ihr Widerstand gegen die NS-Vorschriften brachte sie in Konflikt mit dem SS-Arzt Dr. Lambert Stumfohl, einem langjährigen NSDAP-Mitglied. Er denunzierte sie, und so wurde Schwester Restituta am 18. Februar 1942 aus dem Operationssaal heraus von der Gestapo verhaftet.
„Um mich, liebe Anny, sei unbesorgt, bin mit allem zufrieden. Wenn man in solch einer Lage ist, sieht man erst wie groß unser Glaube ist, wie gut der liebe Gott, und welchen Trost man in ihm hat.“
Aus Briefen an Anna Wolfram (jüngere leibliche Schwester)
Sie verweigerte trotz Misshandlungen, Namen ihrer Mithelfer preiszugeben.
In Haft tröstete Schwester Restituta andere Gefangene, unabhängig von deren politischem oder religiösem Hintergrund. Der Berliner Volksgerichtshof verurteilte sie am 29. Oktober 1942 in Wien wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode.
„Meine liebe Anny, ich spüre es auch, denn ich habe immer Kopf hoch. In solchen Lebensschicksalen, da lernt man erst so richtig den Wert unseres hl. Glaubens. Mag man auch noch so entfernt von allem sein, mag man einem alles nehmen, den Glauben, den man im Herzen trägt, den vermag einem niemand zu nehmen. So schlägt man sich in seinem Herzen einen Altar auf, und dies geht so gut, denn unser himmlischer Vater versteht uns ja am besten und weiß auch, was uns am meisten drückt.“
Trotz zahlreicher Gnadengesuche, darunter auch von Kardinal Theodor Innitzer, lehnte die NS-Führung jedes Ersuchen ab.
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„Schau, Anny, wie schwer sieht mein Kreuz aus, doch ist dem nicht so, der liebe Gott überschüttet mich mit Trost, Kraft und Mut. So hoffe ich, dass ich einen gnädigen Richter finde an Ihm, wenn ich von dieser Welt scheide.“
Am 30. März 1943 wurde Maria Restituta Kafka im Wiener Landesgericht enthauptet.
Maria Restituta Kafka wurde zur Märtyrerin und zur einzigen Ordensfrau, die im nationalsozialistischen Deutschland aufgrund ihres Widerstands aus dem Glauben und ihrer Zivilcourage hingerichtet wurde. Ihr Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Massengrab für NS-Opfer.
Papst Johannes Paul II. hat Sr. Restituta am 21. Juni 1998 auf dem Wiener Heldenplatz seliggesprochen. Sie ist die erste Märtyrerin Österreichs. Ihr Gedenktag ist der 29. Oktober, der Tag des Todesurteils 1942.
Barmherziger Gott,
wir danken dir, dass du uns
in der seligen Märtyrerin Restituta
eine starke Frau geschenkt hast.
Unermüdlich in Worten und Taten der Liebe
hat sie Kranken und Schwachen
den heilenden Christus sichtbar gemacht
und in der Verfolgung Glauben und Menschenwürde verteidigt.
Lass auch uns auf ihre Fürsprache hin
geradlinig, furchtlos und treu bekennen:
im Kreuz ist Heil, Leben und Hoffnung.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Herrn.
Amen.
Orte auf den hoffnungspilgerwegen, an denen man den Lebensweg des Seligen Restituta Kafka aufspüren kann
Die wohl bekannteste und beliebteste Geschichte aus dem Leben der seligen Schwester Restituta Kafka ist sicher, dass sie nach langen und anstrengenden Operationen schräg vis-a-vis vom Spital auf ein Gulasch ins Gasthaus ging ...
... dazu auch ein Krügerl Bier. Gesellig und freundlich zur Kollegenschaft und den anderen Gästen des Gasthauses. So stellt man sich gut alt-österreichisch-katholisch vor, oder?
Wer sich die Selige Restituta zum Vorbild nimmt, der möge im Gasthaus bei Gulasch, Bier oder was einen sonst freut, sich Zeit nehmen zum Zuhören, Aufmuntern und Hoffnung Schenken durch liebevolle, gute Worte.
Die Kraft dazu, die tankt man in der Stille beim Herrn, etwa in offenen Kirchen & nach so einer Gesellschaft, kann man die Tischgenossen dem Herrn wiederum in der Kirche anvertrauen...
Die Wiener Heimatpfarre, in der die kleine Helene auch die Erstkommunion empfangen hat, ist St. Brigitta in der Brigittenau. (Brigittaplatz)
Die damals riesige tschechische Gemeinde traf sich bei den Redemptoriaten in Maria am Gestade - auch Helene Kafka war dort gerne (Salvatorg. 12)
Eine der Schulen, die Helene zwei Jahre lang besuchte, war die Schutzengelschule ... (Jägerstraße 54)
1908 besuchte sie die Bürgerschule, auch im 20. Bezirk (Lepzigerplatz 2).
Die kleine Helene musste einen Stotterkurs besuchen - welch ein Trost für alle mit logopädischem Hilfsbedarf (Anastasius-Grün-Gasse 20)
Den Sommer des Jahres 1909 verbrachte sie als Dienstmädchen in einer Villa nahe des Schafberges (Andergasse 64)
Helene Kafka wechselte öfters den Wohnsitz - ein Zuhause war in der Klosterneuburgerstraße 30.
Als Lehrmädchen war sie, ebenfalls im 20., in der Gerhardusgasse 10.
Auch in der Lindengasse 23 hatte Helene Kafka eine Anstellung.
Ein weiterer Job, den sie eine Zeit lang ausübte, war "Wärterin" - am Karlsplatz 1.
Der bekannteste ihrer Berufe (bevor sie Schwester & Krankenschwester wurde) ist wohl Trafikantin. Und zwar in der Schiffamtsgasse.
Die letzte Wohnadresse von Helene Kafka vor dem Ordenseintritt war die Denisgasse 24 - dort gibt es sogar eine Gedenktafel.
Als Hilfskrankenschwester war sie am ehemaligen Krankenhaus Lainz, das jetzt Klinik Hietzing heißt, tätig (Wolkersbergenstraße 1)
Das Noviziat befindet sich im Mutterhaus in der Hartmanngasse, die den Schwestern auch den Namen "Hartmannschwestern" einbrachte.
Als Klosterschwester und Hilfskrankenschwester wurde sie nach Neunkirchen ist dortige Landeskrankenhaus geschickt. Der Neubau ist zwar nicht das Gebäude, in dem sie arbeitete, aber die Kapelle im 1. Stock ist ihr geweiht. (Peischingerstraße 19)
Ihr wichtigster Arbeitsplatz war das Krankenhaus in Mödling, wo sie schließlich auch festgenommen wurde. Die Adresse lautet mittlerweile auf ihren Namen: Sr. M. Restituta-Gasse 12.
Das Gasthaus Mader war jene Adresse, an der man die Sr. Resoluta bei Gulasch und Bier antreffen konnte, heute kauft man an der Adresse beim Diskonter ein. (Hauptstraße 2)
Die Sel. Restituta besuchte auch Patienten in Rekonvaleszenz bei ihnen zuhause, so auch im Missionshaus St. Gabriel. (Gabrieler Str. 171)
Verhört wurde man im ehemaligen Hotel Metropol am Morzinplatz - das Gebäude ist dem Erdboden gleich gemacht und Gedenksteine aus Mauthausener Granit erinnern an den Schrecken des Ortes.
Wie so viele, etwa auch Bruno Kreisky, kam sie ins Polizeigefängnis an der Roßauer Lände, bis 1918 nach Kaiserin Elisabeth benannt, das Gefängnis trägt heute noch den Kosenamen. (Roßauer Lände 9)
Das heutige Landesgericht war für viele österreichische Märtyrer der Nazi-Zeit der Ort ihrer Todeszelle und Hinrichtung. (Landesgerichtsstraße 11)
Ein Massengrab der Opfer des Nationalsozialismus am Zentralfriedhof - Tor 3: Gruppe 40, Reihe 30, Grab 158 - wo die Selige Restituta genau liegt, ist nicht gesichert.
.. als Bekenner eines Lebens, das kein Ende kennt. Wir müssen ihr Zeugnis in Ehren halten, um unsere Hoffnung fruchtbar zu machen.
Papst Franziskus in "Spes non confundit"
Straßen, Plätze und Gedenktafeln in Wien erinnern heute an die mutige Ordensfrau, die sich kompromisslos für Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Glaubensfreiheit einsetzte – eine Auswahl findet man hier aufgelistet:
1010 Wien
• Stephansdom, Barbarakapelle, Reliefbüste in Bronze von Alfred Hrdlicka und Ben Siegel 2009
• Wollzeile 2, Erzbischöfliches Palais, Andreaskapelle, Restituta-Figur in Bronze von Oskar Höfinger 1998
• Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), Altes Rathaus Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien, Dauerausstellung im DÖW (Eingang über den Innenhof) mit Erwähnung von Sr. Restituta, DÖW-Dauerausstellung: Tafeln „Widerstand“, DÖW-Dauerausstellung: Vitrine mit Sterbebildchen von Sr. Restituta (links vorne)
• Gedenkstätte Salztorgasse, Salztorgasse 6, 1010 Wien, Gedenkstätte für die Opfer der Gestapo Wien mit Erwähnung von Sr. Restituta
1030 Wien
• Tschechische Erlöserkirche, Rennweg 63, 1030 Wien, Restituta-Altar mit Bronzebüste von Eva Meloun, Schaureliquie
1040 Wien
• Apostolische Nuntiatur, Theresianumgasse 31, 1040 Wien, Kapelle, Restituta-Figur in Bronze von Oskar Höfinger 1998
1050 Wien
• Hartmannkloster (Mutterhaus), Hartmanngasse 7, 1050 Wien, Klosterkapelle 2. Stock Volksaltar, Schaureliquie der Seligsprechungsmesse 1998; Klosterkapelle 2. Stock Restituta-Nische, Glaswand von Heinz Ebner 2003 mit Restitutafigur in Bronze von Oskar Höfinger 1998, auf der Glaswand in Kreuzform Zitate aus Restitutas Briefen aus der Haft. Segnung am 23.03.2007 durch Kardinal Francesco Marchisano, Rom
• Kloster 1. Stock, Museum „Restituta – Glaube gegen NS-Gewalt“
• Franziskus-Spital Margareten, Nikolsdorfergasse 26-36, 1050 Wien, gegenüber „Café Helene“ Restituta-Büste in Bronze von Eva Meloun 1997, Tafel Helene
• Erdgeschoss, Restituta-Kapelle mit Ölbild von Eva Meloun 1995 und Restituta-Orgel
• Maria-Restituta-Hof, Margaretenstraße 105, 1050 Wien, Wohnbau der Gemeinde Wien, Namensschriftzug an 2 Seiten, Gedenktafel
1110 Wien
• Zentralfriedhof, Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien, Tor 3: Gruppe 40, Reihe 30, Grab 158, Massengrab, genaue Lage der Sr. Restituta nicht gesichert, Grabstein mit Foto Text: Sie starb für ihren Glauben und Österreichs Freiheit. Hingerichtet am 30.3.1943
• Tor 2: Gruppe 47F, Reihe 2, Grab 29 Gedenktafel für Sr. Restituta (Franziskanerinnen von der christlichen Liebe)
• Tor 3: Gruppe 140, Reihe 2-5, Friedhof der kath. Wiener Tschechischen Gemeinde Gedenkstätte mit Bild
• Rumänisch-orthodoxe Kirche, Simmeringer Hauptstraße 161, 1110 Wien, Wandbild von Sr. Restituta neben Franz Jägerstätter und Dietrich Bonhoeffer
1200 Wien
• Maria-Restituta-Platz, beim Millenniumstower, vor der U6-Station Handelskai, 1200 Wien, Verkehrsflächenbenennung mit Zusatztafel
• Bezirksmuseum Brigittenau, Dresdner Straße 79, 1200 Wien, Sr. Restituta vertreten auf Schautafel und in Vitrine
• Landesklinikum Mödling, Denkmal und Dauerausstellung in der Eingangshalle, Stolperstein vor dem Landesklinikum in der Restituta-Gasse
• Verkehrsflächenbenennung im Bereich des Krankenhauses, vormals Weyprechtgasse. Neue Adresse des Landesklinikums Thermenregion Mödling: Sr. M. Restituta-Gasse 12
• Gehsteig vor dem Landesklinikum als letztem Wohnort, Sr. M. Restituta-Gasse 12, 2340 Mödling. „Stolperstein“ von Gunter Demnig
• Pfarrkirche St. Othmar, Pfarrgasse 18, 2340 Mödling, Restituta-Glocke, anlässlich der 1100-Jahrfeier der Stadt Mödling 2003
• Schwester-Restituta-Wohnheim, Mayerling 4, 2434 Alland
• Sr. Restituta-Kindergarten, Pfarrgasse 22, 2522 Oberwaltersdorf, Ölbild und Ikone der sel. Restituta von Heinrich Salmannsperger (Deutschland);
• Siedlung Schlosssee II, 2522 Oberwaltersdorf: Gedenkstein mit zwei Emailtafeln von Eva Mazzucco
• Am Pergersteg, Weilburggasse 4, Baden bei Wien, Restituta-Bildstock von Erwin Koudela 1998
• Kleinmariazell, Wallfahrtskirche Basilika Mariä Himmelfahrt, 2571 Altenmarkt, Restituta-Figur in Stein von Oskar Höfinger 1998, Reliquie im Hochaltar
• Haus Restituta, Komarigasse 4, 2700 Wiener Neustadt
Die Heiligen Stätten des Jubiläums in der Nähe der Orte des Lebens und Wirkens der Seligen Restituta:
Es gibt (von Pfarren, Gruppen + Co.) vorbereitete Pilgerrouten für hoffnungspilgernde, die Koordinaten kann man sich einfach aufs Smartphone runterladen:
Die Hl. Teresita de los Andes wollte den Menschen auch die Liebe Christi zeigen, wie die Franziskanerinnen der christlichen Liebe, wie die Selige Restituta ...
Offene Kirche |
1010 Wien, Stephanspl. 6/5/503 +43/664/5155267 n.haselsteiner@edw.or.at |
Hartmann-Schwestern |
Mutterhaus und Generalat Hartmanngasse 7 1050 Wien generalat@franziskanerinnen-wien.at 01 546 05-0 franziskanerinnen-wien.at |
Links |
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... ein hoffnungsschimmer ist es, wenn man wie die Selige Restituta ein offenes Ohr hat, gut und gerne bei einem guten Essen, in gemütlicher Runde. In einigen offenen Kirchen werden deshalb Bierkrügerl & QR-Code aufgelegt sein .... dort kann man ein wenig überlegen, wem zuzuhören und zu trösten gut wäre und nach so einem Treffen, die lieben Leute dem Herrn anvertrauen - hier in der stillen Kirche, denn sie ist ein guter, geeigneter Ort dafür...