Wien, 25. Oktober 2022 - Von 26. Oktober bis 2. November, jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr, ist der Trauer-Raum in der Kapelle im Schottenstift (Freyung 6a, 1010 Wien) für alle geöffnet. Bei verschiedenen Stationen (die Anleitungen sind auf Deutsch und Englisch) kann man sich in seinem eigenen Tempo mit Gefühlen auseinandersetzen, die im Alltag oft verdrängt werden. Es gibt die Möglichkeit eine Kerze anzuzünden, Belastendes abzulegen oder auch Dankbarkeit für schöne Momente zu empfinden. Man sollte sich zumindest eine Viertelstunde Zeit nehmen, kann aber auch den ganzen Tag bleiben oder öfter kommen.
In Österreich ist rund um Allerheiligen und Allerseelen traditionellerweise die Zeit, um sich mit Tod und Trauer zu beschäftigen. Oft muss man nach einem Verlust oder schmerzhaften Ereignis rasch wieder funktionieren und hat keine Zeit der Trauer Raum zu geben. Schwester Hermi Dangl, Leiterin der „Gesprächsinsel“ (anonyme und kostenlose Anlaufstelle der Ordenskonferenz Österreich und der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien, für Menschen, die in einer schwierigen Situation ein vertrauliches Gespräch suchen), möchte daher alle herzlich einladen, sich selber die Zeit zu gönnen: „Zeit für mich, was in einem unruhig ist und einen Platz braucht, soll man auch zulassen.“
Seelsorgerinnen und Seelsorger der „Gesprächsinsel“ und der Caritas-Trauerbegleitung stehen auch für Gespräche zur Verfügung, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Schwester Hermi Dangl betont, dass alle Menschen trauern, egal, ob sie religiös sind und welcher Religion sie angehören. Auch ihre Erfahrungen in dem seit sechs Jahren bestehenden Trauer-Raum zeigen, dass das kostenlose Angebot von allen Altersgruppen genutzt wird. Besonders berührend ist es für Schwester Hermi Dangl, wenn Eltern mit ihren kleinen Kindern den Tod der Großeltern aufarbeiten und dafür den Trauer-Raum nutzen.
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Mag. Katharina Mayr
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