Eine Kerze anzünden und ihren Lichtschein genießen. Ein uraltes Ritual in der dunklen Jahreszeit. Es hat Eingang ins christliche Brauchtum rund um Weihnachten gefunden, weil Jesus von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12). Eine brennende Kerze ist ein Zeichen der Hoffnung, es bringt Licht in die Dunkelheit.
Advent, ‚Advent, ein Lichtlein brennt – und heuer bleibt’s dabei?
Heuer müssen alle sparen, ich auch. Dennoch habe ich mir vier Adventkranzkerzen geleistet, nicht nur ein oder zwei. Weil der Kranz mich auf Weihnachten hinweist und mir deshalb Hoffnung macht: Zu Weihnachten feiere ich, dass nicht alles beim Alten, Erwart- und Planbaren bleibt, sondern dass durch Gottes Initiative Neues möglich ist: So wie das Jesuskind durch Gottes Initiative geboren wurde, hoffe ich, dass es durch Ihn auch in meinem Leben neue, gute Wendungen gibt.
Deshalb feiern wir Christ/innen (auf der Nordhalbkugel) ja das Weihnachtsfest, wenn das Jahr am dunkelsten ist. Damit wird ausgedrückt: Wenn es in meinem Leben am dunkelsten geworden ist, ist der rechte Zeitpunkt für das Kommen Gottes.
Sie kennen vielleicht Leonhard Cohens Songtext: „ There is a crack in everything. That's how the light gets in.“ (“In allem gibt es einen schadhaften Sprung. So kommt das Licht herein.”) Darum geht es.
Ich wünsche Ihnen in Ihrem Advent einen liebevollen Blick auf Ihre “cracks” und Aufmerksamkeit für das Licht, das durch dieses Spalt dringt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Jesus Christus selbst ist, der durchscheint.
Gesegnete Advent in begründeter Hoffnung!