Unlängst war ich mit einem jungen Chauffeur unterwegs zu einer sonntäglichen Festmesse. Wir waren laut Navi pünktlich unterwegs für den feierlichen Empfang um 9:30 Uhr, die Festmesse sollte dann um 10 Uhr beginnen. Da stirbt 10 km vor dem Ziel das Auto ab und lässt sich nicht wieder starten. Wir haben ein Problem!
Telefonisch erreiche ich niemanden in der Pfarre. Ist ja klar, alle stehen draußen am Platz und erwarten den Bischof.
Also Notfallprogramm: Mein Begleiter bleibt beim Auto und wird den ÖAMTC rufen, und ich versuche mein Glück beim Autostoppen. Gleich der erste bleibt stehen – und nimmt mich mit! Ein netter 40 Jähriger, der sogar den kleinen Umweg macht und mich zur Kirche bringt. Dort hat man schon gerätselt, wo der Bischof bleibt und ist erleichtert.
In der Sakristei greife ich in meine Manteltasche und spüre: den Autoschlüssel! Um Gottes Willen! Den habe ich versehentlich mitgenommen, und jetzt kommt der Pannendienst zum Auto ohne Schlüssel! Ich bitte den Pfarrer, jemanden zu finden, der bereit ist, den Schlüssel zum gestrandeten Auto zurückzubringen. Innerhalb einer Minute ist ein netter Herr da, dem ich den Standort erkläre und der sich schnell auf den Weg macht. Die Festmesse beginnt 5 Minuten nach 10 Uhr mit einer kurzen erklärenden Entschuldigung meinerseits. Und bereits vor Ende der hl. Messe trifft mein Chauffeur in der Kirche ein!
Wie bin ich dankbar, in einem Land zu leben, in dem es so viel Hilfsbereitschaft gibt! Die meines jungen Begleiters, des Mannes, der mich mitgenommen hat, des Schlüsselüberbringers und die des ÖAMTC. Allen ein großes Vergelt’s Gott!
Das nächste Mal werde ich umso lieber selbst Hilfe anbieten, wenn ich gebraucht werde. So gelingt Zusammenleben.
Ihr +Stephan Turnovszky