Über Chancen, die das heurige Weihnachtsfest mitbringt, und die Wichtigkeit der Krippe.
Natürlich freue ich mich auf Weihnachten: auf den Christbaum, auf die Lieder, auf die Ruhe und auch aufs gute Essen. Wie wird das heuer werden? Äußerlich gesehen anders, aber innerlich unverändert!
Warum? In der Mitte des Weihnachtsfests steht der Geburtstag Jesu, den Christen als den Christus, den Retter, bekennen. In ihm ist Gott Mensch geworden! Wenn Gott wirklich Mensch geworden ist und nicht Engel, Hirsch, Rose oder Schneeflocke, dann ist das ganze Menschsein von Gott berührt und geheiligt (das heißt: im innersten Innern heil gemacht). Mensch sein ist deshalb etwas Heiliges, weil Menschen – das wird durch Jesus Christus ganz deutlich – zu Gott gehören. Zu Weihnachten dürfen wir daher die geheimnisvolle Tiefe des Menschseins feiern, die niemand wegnehmen kann, kein Virus, keine Armut, keine Diktatur, kein Terrorist. Ein Mensch bleibt immer ein Mensch, bis zum letzten Atemzug.
Und darüber hinaus! Denn das ist ja das Besondere an Jesus: Dass nicht einmal der Tod ihn auslöschen konnte, er ist auferstanden! Und zeigt damit allen Menschen, dass nach dem Tod eine Zukunft auf uns wartet.
So bietet das heurige Corona-Weihnachten eine besondere Chance: Es könnte die, die dafür offen sind, unter die Oberflächlichkeit des Weihnachtsfests führen, näher hin zum Kern, zum dankbaren Staunen über die Größe des Menschseins, die im Alltag so leicht zu übersehen ist. Deshalb soll in keiner christlichen Familie die Darstellung einer Krippe fehlen. Sie ist wichtiger als der Christbaum, weil sie anschaulich macht, dass es um Jesus Geburt geht und dass der Sohn Gottes als ganz normales Baby auf die Welt gekommen ist, als normaler Mensch gelebt hat, nur ohne Egoismus. Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen der Blick auf die Krippe hilft, inmitten der Corona-Verunsicherungen eine ruhige Freude zu bewahren, denn nichts Menschliches ist Gott fremd, auch kein Virus und keine Pandemie!