Vieles spricht dafür, dass es in Rom ursprünglich sechs Adventsonntage gab und der Advent eine strenge Fastenzeit war.
Vieles spricht dafür, dass es in Rom ursprünglich sechs Adventsonntage gab und der Advent eine strenge Fastenzeit war.
Im Dezember und oft schon davor ist der Advent in aller Munde. Für die einen die besinnlichste Zeit Jahres, für andere Stress, Hektik und Konsum. Doch worum geht es im Advent eigentlich? Woher kommt er und was bedeutet er?
In den ersten drei Jahrhunderten kannten die Christen außer Ostern keine Jahresfeste. Erst mit der konstantinischen Wende und dem Toleranzedikt von Mailand im Jahr 313, mit dem der römische Kaiser die Entwicklung des Christentum als Staatsreligion anbahnte wuchs auch das Bedürfnis das Heilsgeschehen historisierend zu entfalten. Der Advent als Bußzeit vor dem Hochfest ist der Fastenzeit nachempfunden. Auch in der Christmette gibt es Parallelen zur Osternachtsliturgie.
Advent bedeutet Zeit der Ankunft und leitet sich vom lateinischen Wort "advenire" ab, dass "ankommen" bedeutet. Es geht vom Begriff her um die Ankunft des Sohn Gottes. Zugleich ist Advent aber auch die Zeit der Erwartung und nicht der Vertröstung. Sie will uns zum Aufbruch bewegen.
Für die Christen steht im Advent die Ankunft des Kindes, Sohn Gottes im Mittelpunkt. Dabei handelt es sich nicht um ein fernes historisches Ereignis, sondern gemeint ist auch das eigentliche Leben. Wir sollen uns hier und jetzt zum Guten verändern.
Gegen Ende des 5. Jahrhunderts wurde nach dem Vorbild der österlichen Fastenzeit zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest ebenfalls eine Fastenzeit eingeführt, die ursprünglich mit dem heiligen Martin, am 11. November begann. (Martinsgans – letzte Genuss vor dem Fasten). Auch der 24. Dezember war ein strenger Fasttag, was sich bis heute in einem möglichst einfache Mittagessen wiederspiegelt.
Auch wird (heute gelockert) in der Adventzeit nicht getanzt (Ballsaisonpause). Kathrein sperrt den Tanz ein (Kathrein 25. November) – und traditionell eher nicht geheiratet. Erst später wurde diese Zeit auf vier Wochen (1. Adventsonntag) verkürzt. Mit dem 1. Adventsonntag beginnt übrigens auch nach der katholischen Gottesdienstordnung das neue Kirchenjahr.
Die ersten Zeugnisse für eine Betonung einer Adventszeit stammen von Bischof Perpetuus von Tours, gestorben 490. Er forderte für die Zeit vor Weihnachten, ab dem 11. November (Martin), drei mal wöchentlich einen Fasttag. Dahinter verbirgt sich vermutlich ein noch älterer Brauch. Da die gesamte Zeit vom 11. November bis zum 6. Jänner, insgesamt also acht Wochen ursprünglich als Fastenzeit begannen wurde. Folgte man der östlichen Sitte, nach der an Samstagen und Sonntagen nicht gefastet wurde, dann bekam einen Zeitspanne von 40 Tagen. Der Brauch stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit Taufvorbereitungen. Der 11. November wiederrum verdeutlicht das Ende des Kirchenjahrs.
Warum sind die Kerzen am Adventkranz oft violett und rosa? Pater Günter Reitzi OP, Prior der Dominikaner über die Bedeutung und das Brauchtum rund um den Advent.
Evangelium nach Markus 13,33-37
In jener Zeit, sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seht euch also vor, und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.
Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.
Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.
Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen.
Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!